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Seltsame Fortbewegungsmittel

Von der Kutsche zum Segway

Autor(en): Cora von Zastrow am Freitag, 29. Juli 2016
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Quelle: Ben_Kerckx/pixabay

Das Velomobil

Menschen nutzen immer skurrilere Fortbewegungsmittel, um ihren Weg von A nach B aufzupeppen.

Das Rad wurde vor über 5000 Jahren erfunden – eine der wohl bedeutendsten Innovationen der Menschheit. Es ist der Grundstein für die unglaubliche Mobilität, die so prägend für den Charakter der modernen Gesellschaft war und heute noch ist. In den letzten Jahrzehnten haben sich neben Automobilen, Fahrrädern und Flugzeugen auch andere Fortbewegungsmittel herausgebildet. Die Technik wird immer fortschrittlicher, aber nicht zwangsläufig sinnvoller. Der Markt ist übersättigt mit allerlei kuriosen Fortbewegungsmitteln – der Fokus liegt dabei mehr auf „Coolness“ und Innovation als auf Nützlichkeit. Nach dem Motto „Neu ist immer besser“ – hier ein paar Beispiele:

 

Der Segway

Wer sich richtig schön fremdschämen will, muss nur in den Olympiapark oder Englischen Garten gehen. Dort fahren die Leute, besonders Touristen, auf zwei Rädern stehend durch die Gegend. Der Segway wird elektrisch angetrieben, durch Vor- und Zurücklehnen kann die Geschwindigkeit reguliert werden. In der Mitte des Fahrzeugs ist der Lenker. Ursprünglich kommt der Segway aus Amerika, hat sich aber - leider - weltweit etabliert. Um ein Segway fahren zu dürfen, muss man mindestens einen Mofa-Führerschein besitzen und der Helm ist obligatorisch. Wer jetzt denkt, dass beim Segway-Fahren doch eigentlich nichts schief gehen kann, der hat sich getäuscht. Jimi Heselden, früherer Eigentümer der Firma „Segway“, ist mit seinem eigenen Fahrzeug von einer Klippe gestürzt und gestorben.

Das E-Board

Frecherweise wird das E-Board des Öfteren auch als „Hoverboard“ bezeichnet. Das Hoverboard ist jenes Skateboard ohne Rollen, auf dem Marty McFly in „Zurück in die Zukunft II“ durch die Straßen schwebt. Das E-Board hat mit dem Hoverboard aus dem Film eher wenig gemeinsam. Es wird ähnlich reguliert wie ein Segway (leichtes Vor- und Zurücklehnen) und wird ebenfalls elektrisch angetrieben. Es hat zwei Räder und kann logischerweise nicht schweben. Das Seltsame am E-Board ist, dass man damit nicht wie auf einem Skateboard seitwärts fährt, sondern vorwärts. Das E-Board ist eine relativ junge Erfindung (2015) und kostet durchschnittlich zwischen 200 und 400 Euro.

 

Das Velomobil

Auch schon mehrmals in München gesichtet: das Kabinenfahrrad oder „Velomobil“. Das Fahrzeug hat drei Räder, ist vollständig ummantelt mit einer Verkleidung aus Carbon und „stromlinienförmig“ konstruiert. Die Kabine sorgt für eine bessere Aerodynamik und schützt den Fahrer vor Wind und Wetter. Das Fahrzeug wird entweder mit eigener Kraft oder mithilfe eines Motors angetrieben. Rückspiegel gibt es bei Velomobilen selten, wären aber notwendig, da die Fahrer sich oft auf großen, zumeist von Autos befahrenen Straßen bewegen. Ob diese Art von Dreirad wirklich so sinnvoll ist? Innovativ und science-fiction-mäßig sehen sie auf jeden Fall aus.

 

Heelys

Die sogenannten „Heelys“ sind Turnschuhe mit integrierter Rolle im Fersenbereich der Sohle. Die Rolle kann man aber auch raus nehmen, wobei der Reiz an diesen Schuhen dann allerdings komplett verloren gehen würde. Man kann mit ihnen ganz normal gehen oder akrobatische Kunststücke vollführen. Mit ein wenig Übung sind zum Beispiel 180- bzw. 360-Grad-Umdrehungen möglich. Die Schuhe waren schon vor zehn Jahren der absolute Kassenschlager, besonders bei Kindern. Da es aber immer öfter zu Heely-Unfällen kam, wurden die Schuhe an vielen Schulen verboten und laut der American Academy of Orthopaedic Surgeons, sollen die Schuhe nur noch in Kombination mit Helm und Schonern getragen werden. Vielleicht sollten wir doch einfach bei den guten alten Rollschuhen bleiben.

 

 

Das Tallbike

Wie schon am Namen erkennbar, handelt es sich hier um eine Art Hochrad. Tallbikes gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert und wurden als Fortbewegungsmittel zum Entzünden von Gaslaternen verwendet. Heute erlebt das Fahrzeug ein Comeback. Um ein Tallbike zu bauen, muss man einfach zwei oder mehr Fahrradrahmen übereinander stellen und zusammenschweißen. Die Fahrräder dürfen sogar im öffentlichen Verkehrsraum genutzt werden. Man könnte meinen, dass eine Fahrt mit dem Tallbike eine ziemlich wacklige Angelegenheit ist, tatsächlich sind sie aber wesentlich stabiler als normale Fahrräder. Das liegt am sogenannten Trägheitsmoment.

 

 

Sehr weit kommt man mit diesen Fortbewegungsmitteln wohl nicht. Sie sind Teil des urbanen Lifestyles, der immer extravaganter zu werden scheint. Spazieren gehen, (Inline-) Skaten und normales Fahrradfahren sind in der heutigen Zeit offenbar zu langweilig.

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
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