Was keiner in der Schule lernt
Warnleuchten im Auto
Im Auto-Cockpit leuchten auf einmal lauter bunte Lichtlein auf. Doch was bedeuten die eigentlich und was genau muss ich jetzt tun?
Gerade bei diesen Temperaturen dürfte folgendes Szenario so manchem Autofahrer bekannt sein: Man startet das Auto – oder vielmehr, man möchte es starten - und es tut sich nicht viel. Der Motor kurbelt langsam und stöhnt erschöpft, bevor er wieder verstummt. Nur ein paar bunte Lichtlein leuchten im Cockpit auf. Doch was bedeuten die eigentlich? Neben dem optischen Mehrwert bieten sie vor allem eines: wichtige Information.
In erster Linie teilen sie mit, was gerade im Motor oder sonstigen Bereichen des Autos falsch läuft. Denn so manches dieser Lichtlein weist auf schwerwiegende Probleme hin. Deswegen sollte man sie nicht einfach ignorieren.
Also aufgepasst: Hier alles rund um die Warnleuchten im Auto.
1. Das Batteriesymbol
Viele Autofahrer dürften gerade Bekanntschaft mit dieser Leuchte machen. Bei frostigen Temperaturen streikt die Batterie schon mal bzw. entlädt sich einfach, wenn das Auto länger nicht bewegt wird. Dann kann die Batterie keine neue Energie tanken. Aber keine Panik: Wirklich kaputt ist in der Regel nichts. Einfach Starthilfe geben (lassen) und eine längere Strecke zur Erholung der Batterie fahren, dann dürfte wieder alles im Lot sein. Zur Vorbeugung: Neben Kurzstrecken regelmäßig auch längere Strecken fahren. Wenn möglich auf der Autobahn. Stromfresser, wie Lichter oder Radio, erst nach dem Start einschalten. Läuft der Motor einmal, kann man ganz in Ruhe den richtigen Sender einstellen – M94.5.
2. Die Motorkontrollleuchte
Wenn die aufleuchtet, ist mit dem Auto etwas Ernstes nicht in Ordnung. Kaputt sein könnten die Zünd- oder Einspritzanlage, Abgasreinigung oder der Nockenwellenantrieb. Jetzt heißt es: Schnell zur nächsten Werkstatt!
3. Die Airbag-/ Gurtleuchte
Dieses Symbol steht für zwei Bereiche des Autos, die vor allem für die Sicherheit des Fahrers bei einem Unfall wichtig sind: Sicherheitsgurte und Airbags. Irgendwo hat sich hier ein Defekt eingeschlichen. So droht zwar kein unmittelbarer Schaden am Motor des Autos, schnell reparieren lassen solltest Du den Mangel aber trotzdem.
4. Das Reifendruckkontrollsystem (kurz: RDKS)
Auch hier droht kein unmittelbarer schwerwiegender Schaden am Auto. Die Anzeige leuchtet dann auf, wenn ein oder mehrere Reifen zu wenig Luft haben. Da aber auch das zu einem Unfall führen kann, sollte auch ein falscher Reifendruck rasch behoben werden. Sofern die Reifen nicht beschädigt sind, geht das übrigens an jeder Tankstelle.
5. Das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP)
Gerade in der kalten Jahreszeit leuchtet die Lampe des „ESP“ gerne auf. Wenn das passiert, sollte der Fahrer sein Fahrverhalten einfach der Witterungs- und Straßensituation anpassen. Gerät man doch mal ins Schleudern, greift das ESP ein und stabilisiert das Auto wieder.
6. Die Kraftstoffleuchte
Ok, hierfür muss man echt kein Einstein sein: Das Auto hat Durst und braucht sehr bald wieder Kraftstoff. In der Regel liegt die Reichweite nur noch bei 30 km. Das kann aber von Hersteller zu Hersteller variieren und auch vom Fahrstil abhängen. Jetzt heißt es: ab zur nächsten Tankstelle! Denn auch wenn bei akutem Kraftstoffmangel kein Schaden am Auto droht, so kann einer am Konto entstehen. „Liegenbleiben“ ist nämlich strafbar und kann bis zu 70 Euro wegen Behinderung des Straßenverkehrs kosten. Übrigens: Der Tankschlauch oder kleine Pfeile geben meist Hinweise darauf, auf welcher Seite des Autos der Tankdeckel ist.
7. Die Bremsleuchte
Keine Panik: Meist hat man einfach vergessen, die Handbremse zu lösen. Ist sie gelöst und das Symbol leuchtet trotzdem noch, könnte der Stand der Bremsflüssigkeit niedrig oder die Bremsbeläge abgefahren sein. Hierfür solltest Du wiederum schnell den Mechaniker Deines Vertrauens aufsuchen.
8. Die Bremsleuchte Nr. 2
Auch die leuchtet, wenn die Handbremse nicht gelockert wurde. Allerdings könnte auch akutes Bremsversagen drohen. Also: Husch, husch in die nächste Werkstatt. Nicht-funktionierende Bremsen sind eine akute Gefahr für Mitmenschen und für Dich selbst!
9. Die Motoröl-Leuchte
Hier solltest du wirklich vorsichtig sein: Leuchtet diese Anzeige, droht zwar keine richtige Gefahr, doch der Ölstand scheint sehr niedrig zu sein. Und wenn erst mal kein Öl mehr vorhanden ist, wird’s richtig unschön: Der Motor versagt und ein Getriebeschaden droht. Das ist nicht nur nervig, weil Du dann nicht mehr weiter kommst, sondern vor allem, weil das Auto nun quasi schrottreif ist. Also: Lieber sofort anhalten und Öl nachgießen.
10. Das Kühlmittel-Symbol
Leuchtet dieses Symbol auf, ist der Motor zu heiß geworden. Am besten gleich abstellen und etwas abkühlen lassen. Sollte sich das Problem dann noch nicht gelöst haben oder immer wieder auftreten: Ab in die Werkstatt!
11. Die ABS-Leuchte
„ABS“ steht für Anti-Blockier-System und hilft Vollbremsungen kontrolliert ablaufen zu lassen. Leuchtet es auf, stimmt mit einem der wichtigsten Sicherheitssysteme des Autos etwas nicht (also ABS und/ oder ESP) und es besteht erhöhte Unfallgefahr. Auch dieses Problem sollte schnell behoben werden.
12. Die Vorglüh-Lampe
Die leuchtet nur bei Dieselmotoren auf, könnte Bezin-Fahrer also verunsichern. Schlimmes droht aber nicht: Der Motor muss einfach noch etwas vorglühen und kann gestartet werden, sobald die Lampe erlischt. Okay, so ein richtiges Warnsymbol ist das nicht. Der Name ist halt einfach zu schön. Aber bitte nicht zu Alkohol hinter'm Steuer verleiten lassen!