Wem gehört eigentlich der Mond?
Jeder kennt die Grundstücksurkunden vom Mond. Sind sie überhaupt rechtskräftig?
Jeder kennt die Grundstücksurkunden vom Mond. Aber wer darf außerirdische Grundstücke verkaufen?
Eigentlich gehören die Himmelskörper allen und keinem. Das regelt der erste Artikel des Weltraumvertrags aus dem Jahr 1967.
Zwar ist eine friedliche Nutzung im Rahmen der Weltraumforschung oder zivilen Raumfahrt ausdrücklich erlaubt, eine militärische Nutzung oder gar Okkupation ist untersagt.
Ein Schlupfloch im Weltraumvertrag
Allerdings gilt dieses Abkommen nur für Staaten. Also ergriff der US-Amerikaner Dennis Hope im Jahr 1980 seine Chance und sicherte sich mithilfe eines veralteten Gesetzes den Mond.
So absurd es klingt: Weil innerhalb von 8 Jahren niemand Hope´s Grundbucheintrag angefochten hat, besaß er nach geltendem US-Amerikanischen Recht nun den fünftgrößten Mond unseres Sonnensystems.
Die Vereinten Nationen haben Reaktionen versäumt
Warum kann aber ein Mensch nach nationalem Recht außerirdischen Boden für sich beanspruchen? Man könnte annehmen, dass zumindest nach internationalem Recht entschieden werden müsste.
Nach eigenen Angaben sendete der auf seiner Website als damals sehr intelligent und hübsch beschriebene „Weltraum Immobilienmakler“ Hope eine Erklärung an die Vereinten Nationen.
Darin ging er genau auf seine Absichten im Bezug auf das Unterteilen und Verkaufen des Mondgrundstücks ein - erhielt jedoch bis heute keine Antwort.
Lunar Embassy
Dennis Hope gründete die „Lunar Embassy“, also eine „Mondbotschaft“.
Allerdings hat es sich diese nicht, wie der Name vermuten lässt, nur zur Aufgabe gemacht Mondgründstücke zu verkaufen. Hope erwarb nämlich unter anderem auch die Rechte an Merkur, Mars und Venus.
Inzwischen hat er über 250 millionen Hektar auf den diversen Planeten und Monden verkauft. Kein Wunder, dass Hope bereits ausgesorgt hat.
Nach eigenen Aussagen besitzt Hope mehr als 90 Planetenkörper, die auch ohne Mineralrechte über 100 trillionen Dollar wert sein sollen.
Lunar Embassy - Entire Moon of Saturn for Sale, http://hubpages.com/t/17533a
— Lunar Embassy (@TheLunarEmbassy) 26. Juli 2010
Rechtliche Zukunft
1984 wurde der „Moon Treaty“ als Ergänzung zum Weltraumvertrag vorgelegt. In dieser Erweiterung wurde ein Okkupationsverbot auch für Privatpersonen und Unternehmen geregelt.Der Vertrag wurde aber nur von 19 Staaten unterzeichnet.
Besondere Gegenwehr kam aus den USA, die ihre freien Rechte auf Profit und Ressourcen schützen wollten.
Allerdings beanspruchen auch viele andere den Mond und weitere Planeten für sich. Der Deutsche Martin Jürgens beispielsweise hält sich für den rechtmäßigen Erben des Mondes. Immerhin hat der preußische König „Friedrich der Große“ einem Vorfahren Jürgens den Mond überschrieben.
Galactical Government
Spannend bleibt was die Zukunft bringt. Spätestens wenn den Menschen ein wirtschaftlich lohnender Mineralienabbau außerhalb der Erde möglich ist, wird ein Ringen um Macht und Geld unvermeidbar sein.
Dennis Hope hat vorgesorgt und sich bereits zum Präsidenten des „Galactical Government“ ernannt, das er neben der demokratischen Republik der Besitzer außerirdischen Landes, selbst gründete.
Dennis Hope. Ein Name den man sich merken sollte.
Falls es bei den jetzigen Besitzverteilungen bleibt, wird er einer der mächtigsten Menschen in unserem Sonnensystem sein – zumindest wenn er lange genug lebt.
United States Government Recognizes Sovereignty of The Galactic Government.
— Galactic Government (@Galactic_Gov) 20. August 2013