Man kommt sich vor, als würde man einen Behördengang bei einem Haufen Faultieren erledigen, fast wie im neuen Disney Film "Zoomania". So stellen es sich zumindest die Gegner der Cannabis-Legalisierung vor. Der 20. April ist der inoffizielle Tag des Kiffens.

Pünktlich um 16:40 Uhr werden auch in München am Odeonsplatz Mitglieder des Cannabis Verbands ihre Joints entzünden und für die Legalisierung der weichen Droge "Marihuana" protestieren.

Aber wieso "420" und wem stellt man an diesem Tag Milch und Kekse hin?

Marihuana, Hanf, Haschisch oder Cannabis?

Gras, Weed, Ganja, Sinsemilla, Mary Jane, Hasch, Dope, etc. Die Liste der möglichen Namen ist noch länger, fast wie bei Sänger Prince, weiß man gar nicht so recht, welches Pseudonym jetzt das richtige ist. Fälschlicherweise werden einige Begriffe synonym verwendet oder verwechselt, deshalb hier:

DAS KLEINE "WAS IST WAS" DES KIFFENS

Keiner will ohne Hosen dastehen. Und wer sich vor seinem Dealer oder auf der nächsten Party nicht durch sein völliges Unwissen blamieren will, der sollte diese grundlegenden Begriffe kennen.*

Cannabis: Ist einfach der wissenschaftliche Name der Pflanzengattung "Hanf".

Hanf: Eine Pflanzengattung, die sowohl als Nutz und Zierpflanze verwendet wird. In Form von Marihuana und Hashisch findet die weibliche Hanfpflanze auch als Arznei- und Rauschmittel Verwendung.

Haschisch: Das aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnene und zu Platten oder Blöcken gepresste Harz wird auch Hasch genannt.

Marihuana: So werden die getrocketen Blütentrauben oder kleinen Blätter der weiblichen Hanfpflanze genannt. Somit ist es das Rauschmittel, das letztendlich in den Joints landet und auch unter den Namen: Gras, Weed, Ganja, Sinsemilla und Mary Jane bekannt.

Wieso eigentlich 420 oder 4/20?

Das Codewort steht auf unzähligen T-Shirts und man scheint sich international darauf verständigt zu haben. Und nachdem jetzt genügend Straßenschilder mit der Aufschrift 420 auf unerklärliche Weise verschwunden sind, gehen wir dem Begriff doch auf den Grund.

Hat der verrückte Hutmacher aus Alice im Wunderland mit seiner Notiz am Hut tatsächlich etwas damit zu tun, wie einige Online-Artikel vermuten lassen? Wohl kaum. In der Original Vorlage klemmt an dessen Hut nämlich ein Preisschild ("In this style 10/6"), das aussagt, dass der Hut 10 Shilling und 6 Penny kostete.

Eine andere Legende berichtet von einer Suche von fünf Freunden irgendwo in den Vereinigten Staaten, die sich täglich um 16:40 Uhr trafen, um gemeinsam nach einer versteckten Hanfplantage zu suchen.

Oder ist es schlicht ein Codewort für: "Ich rauch gleich einen, bist du dabei?"

Es scheint nur fest zu stehen, dass die Zahl und das Codewort aus den USA der 1970er stammen und nicht nur dort, sondern international bis heute verwendet werden.

Ja zu Cannabis in Bayern

Am Samstag, den 23. April startet der Cannabis Verband Bayern eine Demonstration, um gegen die Diskriminierung von Cannabis zu protestieren. Sie fordern Cannabis als Medizin, Rohstoff & Genussmittel. Des Weiteren beklagt der Verband auch die Verharmlosung der aus ihrer Sicht viel gefährlicheren Droge "Alkohol". Aktuellen Anlass dazu bietet der zeitgleich stattfindende Auftakt zu den Feierlichkeiten zu "500 Jahren Reinheitsgebot", wodurch der ganze Tag im Zeichen des Bieres stehen wird.

Die Meinungen zu Cannabis gehen weit auseinander, so gibt es kaum eine eindeutige Studie zum Thema der Verträglichkeit ohne eine Gegenstudie. Nachdem jetzt aber auch die Grünen einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung vorlegen, könnte das Vorhaben des Verbandes ein Erfolg werden

Internationale Rezeption des 20. April

 

Ein von snoopdogg (@snoopdogg) gepostetes Foto am

 

20. Apr 2016 um 0:33 Uhr

"Smoke Weed every day" für die Fans ein Song, für den Künstler wohl ein Lebensmotto.

Promis wie Wiz Khalifa und Snoop Lion (ehemals Snoop Dogg) zeigen sich nicht nur in ihren Liedern dem Gras verbunden, sondern zelebrieren, gerade am Internationalen Kiffertag auch in den sozialen Netzwerken ihre Liebe zum 20. April. Snoop Lion gilt bei jüngeren Generationen als "der Kiffer" schlechthin. So schlägt der Instagram Nutzer "twinkletwinklecreations" vor, "man solle doch heute Nacht Kekse und Milch, wie sonst für den Weihnachtsmann, bereitstellen".

 

Happy 4/20.

Ein von Wiz Khalifa (@mistercap) gepostetes Foto am

 

20. Apr 2016 um 1:51 Uhr

Der Rapper Wiz Khalifa kuschelt hier jedenfalls nicht mit getrocknetem Brokkoli.

*Nicht ganz unwichtig zu erwähnen ist auch, dass sowohl Anbau, Handel und Besitz (ohne schriftliche Erlaubnis) in Deutschland verboten sind.