Zimt im Interview
Aber bitte mit Zimt!
Janina und Isa haben nach der Releaseparty zum Debütalbum nur drei Stunden geschlafen. Für ein Interview ist aber immer Zeit . Rock'n'Roll!
[00:43] Ihr habt einander in Augsburg gefunden und dort die Band gegründet. Jetzt seid ihr beim Hamburger Indie-Label Tapete Records unter Vertrag. Damit habt ihr Label-Kollegen wie Die Höchste Eisenbahn, Bernd Begemann oder Oliver Gottwald. Setzt euch das unter Druck oder schöpft ihr daraus auch Motivation?
Janina: Ich würde sagen, eher Motivation. Es ist natürlich für uns ein totaler Erfolg, bei Tapete zu sein. Auf der anderen Seite wollen wir weiterhin so Musik machen, wie wir es bisher auch immer gemacht haben. Es ist also eher Inspiration.
[01:25] In Hamburg habt ihr auch gleich euer Debütalbum „Glückstiraden“ aufgenommen, das seit heute erhältlich ist. War der Aufnahmeprozess so aufregend, wie man sich das als junge Band immer erträumt oder gab es auch ernüchternde Momente?
Isa: Der Großteil war wirklich eine sehr schöne Zeit. Wir haben direkt an der Reeperbahn gewohnt, da war immer was los. Das Studio war in St. Pauli. Wir waren zwei Wochen am Stück im Studio mit Zwanni, unserem Aufnahmeleiter. Er war ein Ruhepol für uns. Wenn man acht Stunden im Studio ist, wird es schon manchmal anstrengend und man hört Details nicht mehr.
Janina: Wir standen nie unter Druck und konnten sehr viel lernen. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, Phasen, wo wir auch mal keine Lust mehr hatten und nach Hause gegangen sind. Aber am nächsten Tag haben wir dann wieder weitergemacht. Es war sehr familiär.
[05:01] „Die Krankheit der Zeit: Empathielosigkeit.“ Der Satz ist in einem eurer Songs zu hören. In sozialen Plattformen, zum Beispiel, signalisieren die Menschen nach Katastrophen wie Terroranschlägen weltweit Solidarität. Wie begründet ihr eure These der Krankheit der Zeit?
Janina: Das ist eher auf einer zwischenmenschlichen Ebene gedacht. Natürlich sieht man in sozialen Medien Solidarität, wobei sich die Frage stellt, inwiefern das nur eine Facette ist, die man spielt.
Isa: Man kann es natürlich auf einen größeren Rahmen übertragen, aber das ist ja das Schöne, wenn andere Leute die Texte für sich selbst interpretieren.