Sound of Munich
Alex Döring im Interview
Ein Hybrid aus Singer Songwriter und Kabarettist: Alex Döring. In seinen Texten sitzt jeder Satz akribisch platziert an der richtigen Stelle.
Geschmack und Humor sind Dinge, die sich in einem Menschen über die Jahre drastisch wenden können – Im Internet schwirren Videos von vor zehn Jahren rum, in denen du Bäume umarmst und Tannenzapfen streichelst. Schämst du dich manchmal für altes Material?
Ich habe das Video hin und wieder offline genommen. So ernst nehme ich die Musik nicht, dass ich nicht darüber lachen könnte.
Als Solo-Singer-Songwriter mit Gitarre musst du dir Gagen nicht mit Bandkollegen teilen – was ist mit den 5000 Euro passiert, die du beim Troubadour Contest gewonnen hast?
Das Geld existiert noch – es soll draufgehen für ein neues Album.
Hier und da zeigst du dich auch politisch aktiv – du sprichst dich für das Protest-Wählen gegenüber dem Protest-nicht-Wählen aus und hast zur Bundestagswahl 2013 sogar eine Wahlhymne geschrieben. Wie schafft es jemand, der sich sonst mit Lächerlichkeiten profiliert, denn mit seinen bedeutungsvollen Anliegen auch ernst genommen zu werden?
Ich versuche selten so ganz ernste Texte zu schreiben oder den Zeigefinger zu erheben. Lieber überspitze ich meine Botschaften humoristisch, sodass man drüber lachen kann, aber auch die Wahrheit dahinter erkennt.
Heute, in ein paar Stunden stehst du wieder auf der Bühne, und zwar bei „Fischer and Friends“ in der OlyLounge… Was macht den Charme bei einem Auftritt vor einem kleinen Publikum aus, im Vergleich zu einem Auftritt im Fernsehen, wie du ihn im NDR hattest?
Man kann dadurch, dass man noch näher am Publikum dran ist, besser austesten, wie gewisse Pointen arbeiten und wie manche Lieder funktionieren. Ich habe es sehr gerne, wenn die Runde kleiner ist, denn dann kann man intensiver mit den Leuten interagieren.