Interview mit Michael Schild
Alle für Alle!
Das Import Export ist als kulturelle Austauschplattform in München einzigartig. Jetzt sehen die Betreiber ihr Projekt mal wieder in Gefahr.
Die Import Export Kantine im Kreativquartier an der Dachauer Str. ist nicht nur ein Ort zum geselligen Mittagessen, sondern mit einem bunt gemischtem Programm aus Konzerten, Lesungen, Theater und Party auch eine Plattform für kulturellen Austausch.
Warum sich das in München einzigartige Projekt in seiner Existenz bedroht sieht und wie ihr helfen könnt, haben wir im Interview mit Import Export Betreiber Michael Schild erfahren:
Bevor ihr euch im Kreativquartier für längere Zeit niederlassen durftet, habt ihr für das Import Export als Zwischennutzungsprojekt ja immer nur befristete Verträge bekommen. Wie geht man mit so einer ständigen Unsicherheit um?
Die Zwischennutzung in der Goethestraße, die wir anfänglich hatten, war wahnsinnig anstrengend, weil wir immer auf drei bis fünf Monate unser Programm generieren und dann wieder eine neue Nutzungsänderung beantragen mussten. Das ist jetzt um Einiges entspannter. Wir haben jetzt ein grobes Ende 2016 und hoffen, dass es auch länger geht. Man kann ein ganz anderes Booking und eine ganz andere Programmorganisation machen, wenn man weiß, dass man auf jeden Fall schon mal eineinhalb Jahre als Laufzeit hat.
In eurem Kampagnenvideo auf der Startnext- Seite kommt es in der Import Export Kantine zu einem Freeze. Alle Besucher, sogar die Liveband, halten plötzlich für mehrere Minuten inne. Das soll wohl zeigen, dass in München gerade ein kultureller Stillstand besteht. Wieso steht es denn so schlecht um die urbane Kultur in München generell?
Ich möchte da gar nicht so weit ausholen. Dieser Freeze war das Ergebnis einer wahnsinnig schnellen Produktion. Wir hätten den Film noch viel toller machen können. Er ist richtig toll geworden, aber wir haben das schnell durchgezogen. Die Idee war mehr, dass unser Laden einfrieren wird, wenn wir das nicht auf eine andere finanzielle Ebene gewuppt bekommen. Das war nicht so anmaßend gemeint, dass ohne uns nichts läuft in München – es laufen viele tolle Sachen. Das war mehr auf uns selbst bezogen.
Was müsste denn passieren, damit sich die Situation im Import Export verbessert?
Im Großen und Ganzen werden wir verschiedene Fördermodelle brauchen, um auch eine personelle Entlastung zu bekommen. Momentan arbeite ich sieben Tage die Woche 18 Stunden vom Booking über Personal, über Einkauf und Programmplanung. Es sind sehr viele Posten und ich würde gerne welche abgeben, um mich dann wiederum in dieser Zeit um Sponsoring oder Finanzmodelle kümmern zu können.
Hier seht ihr das Startnext-Video "ONE TWO INTERVIEW - Ein Plädoyer gegen den kulturellen Stillstand":
Ihr wollt das Import Export unterstützen? Zur Startnext-Kampagne geht's hier entlang.