Zoo Escape im Interview
"Alles außer Liebe"
Mark und Gregor verraten, welcher Sound sich hinter "Suicide Pop" verbirgt und warum ein Kindergarten die perfekte Konzertlocation sein kann
Morgen erscheint die neue LP von Zoo Escape: "Apart From Love". Und das wird mit einem Releasekonzert im Strom groß gefeiert! Wir haben die Münchner vor ihrem großen Tag ins Studio eingeladen und mit ihnen über Punk an der Isar und die neue Platte gesprochen.
Hier gibt's das Interview in voller Länge:
Ihr bezeichnet euer Genre als Suicide Pop, was genau bedeutet das für euren Sound?
Fangen wir so an. Natürlich ist in unserem Sound ganz viel von dem alten Punk enthalten. Aber dieser erste Punk war eigentlich gar nicht ein Stil oder ein Klang, das wurde im Nachhinein irgendwie so genannt. Und wir haben uns gedacht, wir passen eigentlich nirgendwo rein, deswegen... Suicide Pop ist ein witziges Paradoxon: es geht darum ein neues Level zu finden und sich dabei vielleicht auch mal gegenseitig gegen die Wand zu fahren - das ist die suizidale Tendenz dabei. Und das alles aber machen wir mit einer gehörigen Menge Spaß - und das ist der Pop.
Punk und München - da denkt man ja erstmal, dass diese beiden Dinge eher weniger zusammen passen. Wie seht ihr das? Gibt es hier eine Szene und wenn ja, wo trifft man sich?
Auf jeden Fall gibt es eine Szene und es gibt auch verschiedene Treffpunkte. Es ist keine besonders große Szene würde ich sagen, aber dafür besteht die schon lange. Es passieren viele Dinge zum Beispiel im Cafe Maras oder in der Glockenbachwerkstatt, im Feierwerk, in der Südstadt. Es sind zwar immer dieselben Leute da, aber es gibt auf jeden Fall Einiges! Wir haben immer das Gefühl, dass wir nicht so ganz zur Münchner Punkszene dazu gehören, deswegen sind wir vielleicht unsere eigene Szene.
Der Albumtitel sagt schon, dass es in euren Texten um alles Mögliche geht, außer eben um Liebe. Warum möchtet ihr nicht über die Liebe singen?
Das war tatsächlich ein großer Joke. Wir haben die Platte aufgenommen und dann überlegt, wie wir sie nennen können. Und dann hast du da immer so sechzig-siebzig Ideen, aber die meisten sind eigentlich ziemlich doof. Ich habe dann kurz nach der Plattenaufnahme ein neues Lied geschrieben, das heißt "Apart From Love", ist in Wahrheit aber natürlich ein Liebeslied. Und wir dachten dann: irgendwie ist das witzig, weil keiner der Texte auf der LP behandelt Liebe. Und es ist natürlich auch ein Ausblick in die Zukunft, weil das nicht unsere letzte Platte sein wird, sondern es soll weitergehen. Und auf dem nächsten Album geht's dann vielleicht auch um die Liebe.
Zoo Escape
Record-Releasekonzert
Freitag, 04.09., ab 20:30 Uhr im Strom