Michael Brinkworth Trio im Interview
„Habt ihr Lust auf etwas Musik?“
Der australische Singer-Songwriter Michael Brinkworth erzählt, wie er vom Geld sammeln bei kleinen Gigs jetzt zu seiner ersten LP gekommen ist.
Meistens ist es für Musiker sehr schwer ihre Albumproduktion zu finanzieren. Für dein neuestes Album „Somewhere to Run from“ hast du zum Beispiel dein Geld durch Straßenmusik vor den Bars erspielt. Wie viele Auftritte hast du denn dafür gebraucht?
Haha, ich glaube viel zu viele, dass ich sie zählen könnte. Aber das ist das Besondere an Berlin: die Leute sind dort sehr entspannt und interessieren sich sehr für Musik. Es kommt einem auch viel Respekt als Musiker entgegen. Und es gibt auch wirklich viele Bars und Restaurants, die mich und meine Musik kennen. Dadurch habe ich mir praktisch ein Netzwerk aufgebaut und muss nur hingehen und sagen: „Habt ihr Lust auf etwas Musik heute Abend?“ und dann machen sie meistens die Musik aus und ich übernehme mit einem Unplugged Set.
Du hast schon einige Live-Alben aufgenommen und „Somewhere to Run from“ ist dein erstes Langspielalbum. Wie hat sich dein Sound entwickelt?
Ich mache schon seit sehr langer Zeit Musik, schreibe genau so lang Lieder und bin durch die Welt gereist. Ich denke, dass es bereits auf meinen Reisen angefangen hat und natürlich auch durch die Straßenmusik. Und jetzt seit ich die Jungs hier getroffen habe (seine Bandmitglieder), wir zusammen spielen und ich in Berlin lebe, bin ich schließlich an einem Punkt angelangt, an dem mein Sound songdienlich ist und unterstützend wirkt.
Was gefällt dir besser, Solokonzerte oder größere Auftritte mit deiner Band zusammen?
Ach, ich mag eigentlich beides, aber das hat unterschiedliche Gründe. Meiner Meinung nach machen Konzerte mit der Band zusammen einfach viel mehr Spaß, da die Dynamik ein ganz anderes Niveau erreicht und man das Publikum viel mehr zu begeistern weiß.
Ich spiele aber auch gerne alleine, da ich dann machen kann was ich will und auch mal aus dem Kopf heraus improvisieren kann. Zum Beispiel einen Song singen und dann vielleicht kurz darauf einen, den ich nicht mal ins Programm eingeplant hatte. Das ist nun mal das Schöne daran, du musst dich um niemanden kümmern.