Phillip Bracken im Interview
Der Australier in Polen
Nach zwölf Stunden im Nachtbus von Polen nach München. Vor seinem Konzert hat Phillip Bracken mit uns über Polen und sein Live-Album gesprochen.
Du kommst ursprünglich aus Australien. Einige Zeit lebst du jetzt schon in Polen und hast eine gute Beziehung zu anderen Musikern dort. Auch dein Live-Album „The Opole Session“ hast du dort aufgenommen.
Wie hat der Umzug nach Polen deine Musik beeinflusst?
Die Treffen mit anderen Musikern haben mich dazu ermutigt, gemeinsam mit meiner Frau zurück nach Polen zu gehen, nachdem wir dort Urlaub gemacht haben. Dort habe ich dann einen fantastischen Künstler kennengelernt, der mich sehr ermutigt hat und mit dem ich dann auch gemeinsam mein Album aufgenommen habe. Ich glaube, dass dieser Zuspruch ein Einfluss in sich ist.
Dadurch, dass ich unter sehr offenen Musikern bin, die aus verschiedenen Genres, wie Klassik, Rock oder Ethno-Jazz kommen, hat sich schon vieles für mich verändert.
Wie kamst du dazu, dein Album live aufzunehmen? Was ist für dich so faszinierend an diesem Format?
Der Grund war die Zeit, denn wir hatten keine Zeit mehr (lacht). Wir hatten nur einen Tag, an dem ich die polnischen Musiker kennenlernen durfte und sie sich mit dem Material auseinandergesetzt haben. Und schon am nächsten Tag waren wir dann im Studio. Wir hatten also nur 8 Stunden, um aufzunehmen.
Der Unterschied zur Aufnahme im Studio ist, dass du nichts mehr korrigieren kannst. Aber du hast das echte Gefühl im Raum, weil es wie ein Konzert ist.
Kommen wir zum Touren. Was ist das Schönste, das während oder vor einer Show passiert ist?
Das war bei einem ganz besonderen Konzert, das ich in Tschechien gespielt habe. In einem kleinen Dorf mit 50 Einwohnern, in dem ich immer spiele, wenn ich durch Tschechien toure. Aber die Menschen kommen von überall zu der Kneipe, um das Bier dort zu trinken. Eines Nachts, als ich dort gespielt habe, gab es ein Gewitter. Also hatten wir keinen Sound und kein Licht, sondern nur die Aufhellung durch die Blitze. Es war eine sehr tolle Atmosphäre. Ich bin dann in die Mitte der Zuschauer gegangen und habe komplett akustisch gespielt. Es war wirklich cool.