mit gleich vier Dobrindts
Der neue Hans Söllner
Christoph Weiherer ist schon seit über zehn Jahren als Solokünstler aktiv. Jetzt tourt er mit seiner neuen Band "Weiherer und die Dobrindts" (fast) nur durch Bayern
Deine neue Band nennt sich "Weiherer und die Dobrindts". Seid ihr so begeistert von der Verkehrspolitik Alexander Dobrindts?
Ich bin ein Riesenfan von Alexander Dobrindt wie alle Menschen auf dieser Erde. Nein Schmarrn...der Dobrindt hat sich mir quasi aufgedrängt. Er hat sich in den Namen hineinqualifiziert. Und zwar gibt es ein Lied aus meinem Soloprogramm, das heißt: "Ist des nu moa Hoamat" und in dem kommt der Dobrindt vor. Und zwar kommt er deswegen vor, weil er 2010 beim CSU-Parteitag einen wirklich legendären Satz gesagt hat: "Wer gestern gegen die Atomkraft demonstriert hat und heute gegen Stuttgart 21, der braucht sich nicht wundern, wenn morgen in seinem Garten ein Minarett steht." Da hab ich mir gedacht irgendwas stimmt mit dem nicht ganz, der hat anscheinend eine ganz eigene Logik und da hab ich mir gedacht da muss ich den in einem Lied verbauen. Und dann hab ich einmal gaudimäßig auf der Bühne gesagt: Wenn ich irgendwann mal was mit Band mache, dann heißen wir "Weiherer und die Dobrindts" und die Leute fanden das sehr lustig. Jetzt habe ich eine Band und ich habe mein Versprechen natürlich eingehalten.
Deine Songtexte sind ja alle bayerisch. Hast du dir schon mal überlegt, hochdeutsch zu singen und dadurch vielleicht eine größere Lobby zu kriegen?
Ja, das habe ich mir schonmal überlegt, aber das haut hinten und vorne nicht hin. Ich spiele ja tatsächlich regelmäßig mit meinem Soloprogramm außerhalb Bayerns und das klappt wunderbar. Aber wenn ich versuche, hochdeutsch zu reden, verstehen mich die Leute weniger als wenn ich niederbayerisch rede. Das klingt dann so gekünstelt.
Auf der Bühne spielst du ja oft gleichzeitig Mundharmonika und Gitarre. Willst du damit dem Klischee entgegen wirken, dass Männer nicht multitaskingfähig sind?
Da habe ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht. Das ist eben der typische Liedermacher. Bob Dylan hat das vor vierzig Jahren ja auch schon gemacht, das ist jetzt nichts, was ich neu erfunden hätte. Aber das ist das einzige Mal, dass ich zwei Sachen gleichzeitig mache. Sonst bin ich eher ein sehr fauler Mensch. Aber auf der Bühne gebe ich dann Vollgas!