Ria von "Maggie on the Roxx" im Interview
Eine Band ist wie eine Beziehung
Wer die dicksten Eier innerhalb ihrer Band hat und wie man heutzutage noch Rock 'n' Roll sein kann, erzählt Ria von Maggie on the Roxx im Interview
In euren Texten greift ihr auch immer wieder die Lust am Leben auf. Der Rock, den ihr spielt, passt perfekt zu dieser Lebenseinstellung. Kann man in unserer heutigen modernen Kultur überhaupt noch „Rock 'n' Roll“ leben?
Schwierig. In den Momenten, in denen ich voll „Rock 'n' Roll“ sein kann, nutze ich das dann auch komplett aus. Also überall, wo ich mich nicht an irgendwelche Regeln halten muss, wie in der Arbeit zum Beispiel. In meinem Schauspielstudium ist das genauso, da kann man sich total ausleben und ganz viel ausprobieren. Und überall, wo das möglich ist, versuche ich das auch zu machen. Auch im Alltag: Dass ich nicht mehr blind durch die Straßen laufe, sondern mir Dinge genau anschaue und dazu eine feste Meinung bilde.
Auf eurer Facebookseite gibt es einige spontan gefilmte Videos, z.B. wie ihr euch innerhalb der Band gegenseitig prankt oder wie du dich im Auto sitzend ironisch über die anderen beklagst. Seid ihr alle auch Freunde?
Wir sind total eng miteinander. Das ist auch wirklich wichtig in einer Band, weil eigentlich führt man mit drei Leuten eine Beziehung. Es ist sehr eng. Wir sind sehr viel und hart am Arbeiten, meistens auch sehr lange am Stück, weil wir sehr verteilt sind in Deutschland. Unser Drummer, der Domi, zum Beispiel wohnt in Stuttgart. Und wenn wir dann proben, dann sind das schon mal 18 Stunden. Und dann muss man da auch Quatsch machen und sich bei Laune halten.
Du bist die einzige Frau in eurer Band – und dazu noch die Bandleaderin. Ist es manchmal schwer, sich gegen drei Jungs durchzusetzen?
Für mich nicht. Ich hab die dicksten Eier von uns. Wir diskutieren andauernd, schon allein wenn's um irgendwelche Songs geht oder mir irgendein Part nicht passt, dann sage ich „Passt nicht“. Ich kann da schon sehr stur sein, vor allem, wenn ich da schon irgendeine Idee habe, ein fixes Ding, da komme ich manchmal nicht weg. Aber bis jetzt war das nie ein Problem. Die Jungs sagen im Nachhinein selbst dann schon meistens auch, dass es cool war, so wie ich das wollte.