Gemma Ray im Interview
Gemma Ray im Tempelhof
Die britische Songwriterin hat ihr neues Album "The Exodus Suite" im stillgelegten Flughafen aufgenommen. Ihr Sound ist düster und mysterisch.
Du bist nicht zum ersten mal hier in München. Zusammen mit Seasick Steve und Kitty, Daisy & Lewis hast du hier schon gespielt. Was sind denn deine Eindrücke von der Stadt? Warst du auch schon auf dem Oktoberfest?
Ich liebe München. Ich habe sehr viele enge Freunde hier und manchmal, wenn ich in München bin, dann treffen wir uns mit ihnen. Es ist eine schöne Stadt. Ich mag München sehr. Und auf dem Oktoberfest war ich nicht. Ich hab hier aber schon das gute Bier getrunken.
Heute spielst du eine Solokonzert in der Milla. Im Mai hast du dein siebtes Album „The Exodus Suite“ herausgebracht. Der Name klingt, als wäre er von der Bibel inspiriert. Kannst du das erklären?
Es ist nicht in dem Sinn von der Bibel inspiriert, dass es sich auf die biblische Geschichte des Exodus bezieht. Ich habe da nur mit dem Gedanken gespielt, das Artwork davon inspirieren zu lassen. Es soll mehr hervorheben, dass es sich um ein großes und umfangreiches Album handelt. Um eine große Bewegung von Stimmungen. Und ich habe das Album in einem Studio in Berlin aufgenommen, in dem sehr viele Geflüchteten untergebracht worden sind. Also hat es sich auch um diese Art von Exodus, Auszug, bezogen, diese Masse an Menschen.
Sind dann von den Geflüchteten nur die Titel oder auch die Texte und der Sound beeinflusst?
Ich habe die Songs schon zuvor geschrieben, weil ich im Studio dann aufgenommen habe. Das Studio ist im ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof, also auf einem großen leeren Flughafengelände. Also habe ich erst bei der Aufnahme gemerkt, dass sie begonnen haben, diese Menschen dort unterzubringen. Diese Sachen waren für die Situation dann sehr relevant. Manche Texte haben dadurch noch eine stärkere Bedeutung bekommen. Und manche von ihnen haben sich noch ein bisschen verändert.