Du bist in München aufgewachsen, mit 16 Jahren allein nach Dublin gezogen und hast anschließend in London studiert. Was hat dich in dieser Dreiecksbeziehung musikalisch am meisten geprägt?
Ich denke mal Dublin. Ich war sieben Jahre dort und da habe ich auch mit der Gitarre richtig angefangen. Bis dahin habe ich E-Gitarre gespielt. Und dann eben meine erste Akustikgitarre mit 16 Jahren bekommen. Als ich "drüben" war, habe ich ein bisschen  herum experimentiert und Michael Hedges oder Andy McKee angehört. Da bin ich dann auch zum ersten Mal darauf gekommen, dass man vielleicht auch mehr aus der Gitarre raus holen könnte.
 

Als Straßenmusiker hast du angefangen, nun hast du grad deine erste EP inmitten einer österreichischen Bergidylle aufgenommen. Inwiefern hat dich die Umgebung in diesem musikalischen Prozess beeinflusst?
Ich war allein dort und hab die EP komplett selbst aufgenommen. Ich wollte nicht in ein professionelles Studio gehen, um den Druck raus zu nehmen und kreativ einfach meinen Freiraum zu haben! In München ist es schwierig eine ruhige Ecke zu finden, in der man einfach alles ausblocken kann, und die Technik hab ich natürlich nicht. Deshalb ist es einfach besser, direkt an einen Ort zu gehen, an dem einfach weniger los ist. Auch die Ruhe generell passt in meinen Augen ziemlich gut in das Gesamtkonzept. Das Ganze ist ein Projekt, was mir ziemlich am Herzen liegt. Und das dann zu seperieren und an einem Ort zu sein, der einfach getrennt vom Rest ist, war für mich sehr wichtig!
 

In deiner Musik kombinierst du ja Fingerstyle-Gitarre mit Percussion-Elementen. Das alles ist rein instrumental – ohne Gesang! Was würdest du sagen, können die Leute da in deinen Augen mehr mitnehmen, als wenn Lyrics dabei sind?
Es macht mir einfach mehr Spaß! Ich bin bis jetzt noch nicht an den Punkt gelangt, wo ich dachte, dass ich jetzt mehr machen muss. Ich bin einfach noch nicht über die Gitarre hinweg! Es ist sehr abwechslungsreich und wenn ich jetzt noch singen würde, dann könnte ich mich wahrscheinlich auf die Gitarre nicht so stark konzentrieren. Deswegen konzentriere ich mich lieber nur auf's Gitarre spielen. Dass ich das so hin kriege, wie ich es auch haben will.