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Chris Aigner von den Dub Invaders im Interview

Innovativer Reggaesound – seit '82

Autor(en): Leoni Klinger am Freitag, 3. August 2018
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Quelle: M945

Chris Aigner / DUB INVADERS

Sommer, Sonne, Semesterferien, Reggaemukke! Bei uns zu Gast war Chris Aigner, Drummer der DUB INVADERS, einer Reggaeband der allerersten Stunde.

 

Über 30 Jahre DUB INVADERS – so lange gibt es euch schon. Das ist wirklich 'ne ganz schön lange Zeit. Kannst du uns ein bisschen was über den Werdegang der Band erzählen?

Genauer gesagt gibt es uns seit 1982. Wir kamen damals aus der Rockszene, haben Ende der siebziger Jahre eher so New Wave gemacht. Da war aber irgendwann die Luft raus und plötzlich kamen Bands wie The Police, The Specials oder Madness auf. Die Krönung war dann UB40. Das waren fast nur Weiße, die einen super Reggae gespielt haben. Wir haben uns dann gedacht, „Mensch, das probieren wir auch“, haben uns hingesetzt, angefangen zu spielen und irgendwie hat's funktioniert. Selbst nach 37 Jahren geben wir immer noch keine Ruhe und es macht immer noch wahnsinnig viel Spaß.

 

In den letzten 30 Jahren hat sich in der Reggae-Szene ja wahnsinnig viel getan. Habt ihr die neuen Trends auch mit aufgenommen?

Wir waren eigentlich immer am Puls der Zeit, sind gern nach Jamaika gefahren und haben uns natürlich auch beeinflussen lassen. Dort geht ja nach wie vor die Post ab – da wurde der Reggae erfunden und auch weiterentwickelt, zum Beispiel gerade dieses harte, schnelle „Raggamuffin“, das Ende der achtziger Jahre aufkam. Ich glaube wir waren in Deutschland wirklich die Ersten, die solche Nummern gemacht haben. Seit Jahren ist jetzt eher wieder „back to the roots“ angesagt, da sind wir natürlich auch irgendwie dabei.

 

Ihr baut ja auch viele elektronische Elemente in eure Musik ein. Würdest du sagen, dass das ein klassisches Merkmal für den modernen Reggae ist?

Ja, schon. Ich denke nur, dass wir das eigentlich von Anfang an gemacht haben, und da waren wir vielleicht – ohne zu übertreiben – den Jamaikanern 'ne Nasenlänge voraus. Die haben ja am Anfang eher das solide Musikbrett gespielt und wir haben doch schon sehr früh mit Samples angefangen, auch mal mit Turntable. Wir machen auch heute noch sehr viele elektronische Geschichten – und das Ganze live. Wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb sagen Leute die zum Konzert kommen zu uns oft: „Ich bin ja eigentlich nicht so der Reggae-Fan, aber das was ihr macht gefällt mir!“ - und das freut mich natürlich besonders, weil es irgendwie eine Bestätigung für das ist, was wir auch wollen: Unseren ganz eigenen Reggae zu spielen und den Reggae auch ein bisschen weiterzuentwickeln.

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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