Naked Lunch im Interview
Jubiläum?
Seit 25 Jahren machen sie miteinander Musik, zusammen sind sie schon um die halbe Welt getourt und in ihren Songs leben sie sich kreativ aus.
Was die österreichische Indie/Alternative Band von Streaming Diensten hält, wie man ein Vierteljahrhundert als Band zusammenhält und was ihre Kreativität antreibt, haben sie uns im Interview erzählt.
25 Jahre Naked Lunch, wie schafft man es, so lange zusammen zu bleiben? Ihr hattet ja kurz mal eine Pause, aber ansonsten ist es ja wie ein Zeitstrahl, der sich entlangzieht.
Ja ist es! Und wir finden es selbst sehr erstaunlich, dass es so ist. Wir haben ja keinen wehmütigen oder romantisierenden Rückblick gemacht, anlässlich dieses Jubiläums. Wir hätten das Jubiläum sogar übersehen wenn uns die Plattenfirma nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Wir sind halt keine großen Feierer was das betrifft.[…] Eigentlich auch schön, dass man über lange Zeit das macht, was man am liebsten machen will und auch kann.
Wir wollen auch noch darüber sprechen, dass ihr zusammen schon um die halbe Welt gereist seid, aber jetzt stellt sich die Frage: Wie geht’s euch denn jetzt? Gibt's irgendwelche Einflüsse, die euch in eurer Kreativität bedrängen?
Ne, gar nicht.[…] Es geht ja gut, quasi. Was wir machen, macht uns ja Spaß und in soweit gibt’s auch nichts mehr an Blockaden. Wir haben auch ein Alter erreicht, in dem wir uns nichts mehr beweisen müssen. […] Mich belastet vieles. Eben das, was in der Welt passiert und dich bedrückt und die Leute auf der Straße. Aber das belastet nicht meine Arbeit.
Zurzeit werden Streaming Dienste häufiger kritisiert und auch Adele hat beschlossen ihr neues Album nicht auf Spotify oder Apple Music anzubieten. Wie steht ihr denn zu diesen Plattformen?
Ich sag immer ich schaufele mir mein eigenes Grab, weil ich benutze es selber. Dauernde Verfügbarkeit überall, Album relativ wertlos, egal wie viel Geld, Arbeit, Schweiß oder Herzblut ein Album kostet. Wir können das nicht komplett aufhalten. Unsere Musik gibt’s da zu hören, besser als wenn sie's gar nicht gäbe. Im Moment weiß noch keiner, wohin sich das entwickeln wird, aber irgendwas wird schon passieren müssen. Es ist auch ein zu komplexes Thema, um es in ein paar Minuten zu erörtern.