Textor und Renz im Interview
Keep it real!
Textor und Renz über die grundsätzliche Haltung in der amerikanischen Musik und wieso sie zwischen Blues und Hip-Hop keinen großen Unterschied machen.
Textor, außer der Stimme gibt es bei euch nur zwei Instrumente: den Kontrabass und die Gitarre. Werdet ihr bei dieser Instrumentation bleiben oder habt ihr schon mal darüber nachgedacht eine paar andere Instrumente dazuzunehmen ?
Wir haben die Band gestartet, indem wir uns im Wohnzimmer von Holger Songs vorgespielt haben. Die Idee war, dass es so ist, als würde man mit uns in diesem Zimmer sitzen. So spielen wir auch die Konzerte. Und bisher hat sich es noch nicht ergeben, dass man dabei saß und dachte „Wow der sollte jetzt auch mitspielen!“. Ich glaube, wenn diese eine Person käme, dann würde das auf jeden Fall aber auch passieren.
Ihr habt in einem Interview erwähnt, dass es ein eher empfindlicher Prozess ist, wenn ihr eure Musik spielt. Gibt es also auch Tage an denen ihr nicht spielen könnt, weil ihr nicht in der richtigen Stimmung seid ?
Wir kriegen es eigentlich schon zuverlässig hin. Also bei der ersten Tour war es so, dass wir ein paar mal diesen „Nick Drake Moment“ hatten, wo man da so dasteht, und man hat das Gefühl man spielt ins Nichts und Leute sind mit Reden beschäftigt. Aber je länger es ging, desto besser haben wir es auch geschafft diese Stimmung herzustellen. Oft ist es so, dass wir anfangen und es ist relativ laut und dann werden wir noch leiser und noch langsamer und das funktioniert normalerweise nach ein bis zwei Minuten dann immer ganz gut. Dann ist auch die Stimmung und Erwartung so, dass man auch Lust hat zu spielen. Also wir hatten noch nie einen Tag auf der Tour, an dem wir gedacht haben „Boa jetzt mal ein bisschen Slayer spielen wäre auch schön“.
Es wird oft gesagt, dass eure Musik, obwohl du (Textor) vom Hiphop kommst meilenweit davon entfernt ist. Gibt es wirklich keine Einflüsse, die der Hiphop auf eure Musik hat?
Ich bin ein großer Fan von direkter Musik, und ich mach da kein so großen Unterschied zwischen Hiphop und anderen Sachen, weil es so viele Verbindungen schon gab. Es gibt so eine grundsätzlich Haltung in amerikanischer Musik, die mit unterschiedlichen Mitteln arbeitet und dann mache ich auch zwischen Blues und Hiphop nicht zwangsläufig einen großen Unterschied. Was man am ehesten sagen kann: Dass das Motto „Keep it real“, das aus dem Hiphop stammt, definitiv auch für Country und Blues zutrifft.