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Jolly Jay und HtoO im Interview

Künstlerische Beleidigungen

Autor(en): Rosalie Rohr am Freitag, 14. September 2018
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Quelle: M94.5

Jolly Jay und HtoO bei uns im Interview

A cappella Battlerap: ,,Eine Mischung aus Stand up Comedy, Poetry Slam und Rap". Die Macher von" Don´t let the Label Label You" waren bei uns.

 

Jolly Jay und HtoO sind die Gründer von ,,DON`T LET THE LABEL LABEL YOU". Sie veranstalten A capella Rap-Battles, sind aber auch eine Plattform für unbekannte talentierte Rap- und Hip-Hop- Künstler und Künstlerinnen. Außerdem rappen die beiden auch selbst und machen sowieso irgendwie alles was mit der Szene zu tun hat: Von Merchandise, bis Veranstaltungen und Musikvideos. Die Jungs haben uns über die Anfänge ihrer Künstlerplattform erzählt. 

 

Wenn ich noch nie ein A capella Rap-Battle gesehen habe, wie kann ich mir das vorstellen?

Also man kennt ja natürlich Rap-Battles wie in "8 Mile" von Eminem oder so, in denen improvisiert wird. Bei den A capella-Battles, die wir machen, rappt man ohne Beat und in den meisten Fällen schreit man auch die Parts. Den Gegner kennt man teilweise schon zwei Monate vorher und kann sich darauf vorbereiten. Es geht dann darum wie gut man auf den Gegner eingehen kann, wie gut man schreiben und improvisieren kann. Es ist so eine Mischung aus Stand up Comedy, Poetry Slam und Rap.

 

Gibt es trotzdem noch Momente, in denen man sich als Battle-Rapper persönlich angegriffen fühlt oder trifft euch das garnicht mehr?

Ich meine, es hängt davon ab. Wenn man einfach nur plump,eklig, platt, beleidigend oder rassistisch ist ohne irgenmdiwe Hintergünde, dann natürlich ja. Das kannst du auch ganz gut mit Stand Up Comedy vergleichen. Da gehts ja auch immer unter die Gürtellinie, jedes Tabu wird angesprochen. Aber genau deshalb ist es auch wichtig und lustig. Das ist dann halt schwarzer Humor.

 

Wie kam es dazu, dass ihr  ,,DON`T LET THE LABEL LABEL YOU" (kurz: DLTLLY) gegründet habt?

2010 haben wir eine Reise gemacht und dabei unser Album rausgebracht. Das Ziel der Reise war es von Berlin nach Casablanca ohne Geld zu kommen. Wir wollten uns durch Rap-Auftritte finanzieren und unser Album auf der Straße verchecken. Um zusätzlich Geld zu bekommen, wollten wir T-Shirts verkaufen und da brauchten wir einen coolen Slogan, deshalb haben wir uns ,,Don´t let the label label you" ausgedacht. Nach der Reise hatten wir immer noch die Website, die so hieß und wir dachten uns: Wir machen beide gerne Filme und kannten natürlich auch viele Rapper und so, weil das die Szene war, in der wir uns befunden haben. Wir wollten Leuten, die wir gut finden einfach eine Plattform geben. Dann gab's den Youtube Kanal und so ist das dann langsam entstanden. Irgendwann dachten wir: Lass uns doch ein Battle Event machen. Diese Art von Battles hat uns so ein bisschen gefehlt, dieses A cappella-Ding ohne Musik, in einem Kreis ohne Mikrofone. So hat dann alles angefangen. 

 

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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