Sundara Karma im Interview
Mit Siebzehn schon beim Reading
Sundara Karma darüber, warum Songtexte wichtiger sind als Melodien und wieso der Jugend ein "Element der Langsamkeit" anhaftet.
Ihr habt eure Debüt-Single im Juli 2013 veröffentlicht und seid im selben Jahr das erste Mal auf dem „Reading Festival" aufgetreten. Das klingt wie ein perfekter Kickstart. War es immer euer großes Ziel dort aufzutreten?
Ja, wir haben dort jetzt drei, vier mal gespielt. Aber damals war es der Traum, der in Erfüllung gegangen ist: Als 17-Jährige auf dem Reading-Festival aufzutreten.
Obwohl eure Songtexte oft sehr kritisch sind und zum Nachdenken anregen, klingt eure Musik an sich sehr positiv. Sollten Zuhörer zwischen den Texten und den Melodien unterscheiden?
Nein, im Prinzip müssen sie gar nichts machen. Sie müssten sie auch gar nicht anhören, wenn sie es nicht wollten. Die Melodien sind einprägend, unkompliziert und angenehm. Am Ende des Tages ist es eben immernoch Pop-Musik, die wir machen. Es ist schön, das mit Texten auszugleichen, die ein bisschen mehr in die Tiefe gehen. Mir selber gefallen vor allem Lieder, bei denen ich die Texte nachvollziehen kann und interessant finde - Texte, mit denen ich mich identifizieren kann. So gut eine Melodie auch ist, so kurzlebig ist dann auch mein Verhältnis zum jeweiligen Lied.
Was ist die Bedeutung hinter dem Titel eures Debüt-Albums „Youth Is Only Ever Fun In Retrospect“? Genießt ihr eure Jugend nicht?
Gerade im Moment sind wir sehr glücklich. Ich denke nicht, dass es ein deprimierendes Album ist. Ich denke, dass es eher eine ehrliche Darstellung von dem ist, um was es in den Liedern geht. So wie Erwachsenwerden Spaß sein kann, und wir hatten unseren Spaß, so haftet der Jugend ein Element der Langsamkeit an. Es gibt eine gewisse Unzufriedenheit, über die wenig gesprochen wird. Ich denke, wenn man darüber sprechen würde, dann würden sich die Leute weniger alleine und komisch fühlen, wenn sie diese Gefühle haben. Menschen müssen wissen, dass sie sich nicht immer perfekt fühlen müssen und dass sie das akzeptieren können.