Sound of Munich
Mullein im Interview
Sie pendeln zwischen Regensburg und Köln. Die Hin- und Hergerissenheit ist deutlich heraus zu hören, denn dadurch entsteht ein stimmungsvoller Indie-Sound.
Gegründet hat sich eure Band in Landshut. Alex als Schlagzeuger und Stephan als Sänger, so habt ihr euch zunächst formiert. Alex, du bist dann nach Köln gezogen und hast Jan als Gitarrist in die Band gebracht. Wo treff ihr euch zu eueren Bandproben? Habt ihr einen Proberaum in Köln und einen in Regensburg?
Ganz unterschiedlich eigentlich. Wir Proben ab und zu in Köln bei den zwei Jungs. Wir haben auch schon in Regensburg geprobt. Wir proben öfters in Landshut. Haben auch schon München geprobt. Einzige Voraussetzung ist, dass unser Equipment an einen Platz ist. Sonst sind wir da ganz frei.
Ihr singt als deutsche Band eure Lieder auf Englisch. Der Trend der letzten Jahre war, dass Bands wie z.B. AnneMayKantereit auf Deutsch singen. War es eine bewusste Entscheidung auf Englisch zu singen? Wie findet ihr die den Trend, dass immer mehr Bands auf Deutsch singen?
Es war definitiv eine bewusste Entscheidung auf Englisch zu singen. In erster Linie ist es so, dass die Bands, die uns beeinflusst haben, auf Englisch gesungen haben. Natürlich haben wir alle diesen Trend zur deutschen Sprache in der Pop-Musik mitbekommen. Wobei ich der Meinung bin, dass es wieder abklingt. Wie man es jetzt schon an einigen Bands sieht, die jetzt kommen, wie die Leoniden oder Women aus Köln. Eine Band, die unsere Texte am meisten beeinflusst haben und die Art zu schreiben waren Nirvana.
Englisch ist zur Melodienfindung irgendwie dankbarer. Mir fallen auf Deutsch einfach keine Melodien ein.
Bei eurem Lied Fire wird ein Mann zitiert, der über die Werteverschiebung und Schnelllebigkeit referiert. Wer ist dieser Mann? Warum habt ihr ihn mit eingebaut?
Wir wurden oft gefragt: Mensch Mullein, warum macht ihr eigentlich keine politische Songs. Da haben wir uns gedacht: Ja Mensch, warum machen wir eigentlich keine politische Songs. Man muss generell sagen, dass wir in unserem Musikschaffen nicht die Ambitionen haben, politische Standpunkte wiederzugeben. Musik ist für uns hauptsächlich ein Medium, um unsere Gefühle wiederzugeben, weil wir es oft in einer anderen Art und Weise nicht schaffen. Das war der Versuch, irgendwie beides zu Mischen. Es geht einerseits aus der Perspektive des Mannes um eine Art Werteverschiebung aber auch um das Gefühl „ich muss hier irgendwie raus".
Am Donnerstag, den 23. November 2017
Einlass: 20:00 Uhr
Beginn 20:30 Uhr
Eintritt: FREI!
präsentiert von M94.5