Jordan Klassen im Interview
"Munich is...beer and pretty girls!"
Er war erst Chorknabe, später am Broadway und jetzt Folksänger: Der Kanadier Jordan Klassen erzählt uns von seinem Heimatland und seiner Musik.
Jordan Klassen hat den weiten Weg aus Vancouver auf sich genommen. Der 30-jährige Singer/Songwriter tourt anlässlich des Release seiner aktuellen LP "Repentance" durch Europa. Bei uns im Studio hat er Halt gemacht - und erzählt von seiner bisherigen Musikkarriere.
Deine zwei EPs sind ja vom Sound her eher minimalistisch im Gegensatz zu deinen zwei LPs. Was magst du lieber? Den minimalistischen oder den groß arrangierten Sound?
Das hängt davon hab, was ich mit meiner Musik rüberbringen will. In verschiedenen Zeiten fühle ich mich eher zu minimalistischen Klängen hingezogen und manchmal möchte ich etwas wirklich episches produzieren. Zur Zeit bin ich eher auf dem epischen Trip, aber das kann sich in Zukunft natürlich auch wieder ändern.
Dein aktuelles Album dreht sich um das Leben als Mittzwanziger heutzutage und all die Zukunftsängste. Das ist ja ein großes Thema in Deutschland - ist das in Kanada anders?
Ich glaube die jungen Leute bei uns warten länger, um große Entscheidungen zu treffen. Besonders in der westlichen Welt tun sich viele junge Menschen schwer eine wirkliche Identität zu finden, das ist mir während meiner Tour aufgefallen. Genau das ist auch das wichtigste Thema des Albums: Das lange Suchen nach einer eigenen Identität.
Du hast ja als Siebtklässler tatsächlich eine Rolle in einem Broadway-Musical gehabt. Danach hast du dich auch für eine Rolle im Spiderman-Musical beworben. Hast du jemals daran gedacht, Schauspieler und nicht Musiker zu werden?
Nein. Ich war als Siebtklässler in einem Broadway-Musical, das stimmt. Das war echt klasse. Danach wurde ich zu einem Casting für dieses Spiderman-Musical eingeladen. Ich wusste aber eigentlich immer schon, dass es meine Leidenschaft ist, Songs zu schreiben. Sicherlich hatte ich auch nicht das Talent dazu, Schauspieler zu werden. Mein Bruder ist tatsächlich Schauspieler und es sieht so aus, als hätte er immer viel um die Ohren - das ist also nichts für mich.