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Pablo Nouvelle in der Hörbar

Musik gehört additiv

Autor(en): Francesco Collini am Montag, 7. März 2016
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Quelle: M94.5/ Francesco Collini

Pablo Nouvelle bei M94.5

Der Schweizer Musiker erzählt bei M94.5, wie er Musik macht und beschreibt das Münchner Publikum.

Du hast gestern in der Muffathalle gespielt. Gibt's etwas, was das Münchner Publikum einzigartig macht?

Pablo Nouvelle: Ja! Gestern war ich fast ein bisschen irritiert, wie aufmerksam die Leute zugehört haben. Es waren gut 100 Leute im Saal. Sie waren meistens still in den ruhigen Parts und wenn's abging, ging's echt ab. Es gab auch Momente, wo die echt nicht mehr aufhören wollten zu klatschen. Ist mir noch nie passiert!

Da du auch als Filmemacher unterwegs bist: gibt es Filmelemente, die du auf der Bühne mit Musik verbindest?

Nouvelle: Es ist natürlich schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Vielleicht die Art wie ich arbeite. Ich habe ein sehr additives Vorgehen, im Film wie auch in der Musik. Ich zeichne gerne zehn Linien, um die richtige Linie zu finden. Wenn du eine Skulptur machst, arbeitest du subtraktiv und das, was du weghaust, ist weg. Das macht mich wahnsinnig, das halte ich nicht aus. Meine Liveauftritte gehen auch ein bisschen in diese Richtung. Du hast den einen Moment und alles muss funktionieren. Das ist auch der Unterschied zwischen Animationsfilm und realem Film, wo du im Set bist und in diesem Moment, wo die Kamera läuft, muss alles stimmen. Es vergehen Monate bis zu diesem Moment. Beim Animationsfilm dagegen bist du die ganze Zeit am arbeiten, bis es endlich stimmt.

In deiner Musik verbindest du u. a. Hip-Hop-Elemente mit elektronischen und Soul-Elementen. Wie bist du denn darauf gekommen, diese Genres zu kombinieren?

Nouvelle: Ich glaube, den Hip-Hop hört man gar nicht mehr so heraus. Das ist mehr eine Herangehensweise, weil ich früher sehr sehr viel gesamplet habe. Ich hatte auch nicht die Möglichkeit, mit anderen Leuten zusammen zu arbeiten. Das neue Album basiert mittlerweile auf Sessions, die ich mit anderen Künstlern, Sängern und Songwriters gemacht habe. Zum Soul kam ich über den Hip-Hop, ganz klar, ich bin ja als Kind der 90er mit Hip-Hop aufgewachsen. Ich habe dann realisiert, dass alles gesamplet ist, also ein Remix vom Remix vom Remix. Ich habe immer tiefer gegraben und bin somit zum Soul gekommen.

 

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