Am 13. Dezember gebt ihr in Hamburg ein Benefizkonzert, welches unter dem Motto "Gemeinsam für Flüchtlinge" steht. Der Erlös soll der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl gespendet werden. Wie wichtig ist es für euch als Musiker ein derartiges politisches Statement abzugeben?

Uns war das eigentlich die ganzen letzten Jahre überhaupt nicht wichtig, als Band politisch zu sein. Die Flüchtlingsdebatte wurde in den letzten Monaten aber immer intensiver und es hat jeden von uns natürlich auch emotional berührt, sodass wir wirklich viel darüber gesprochen haben. Irgendwann kam dann aber der Punkt, an dem wir uns gesagt haben, dass wir ja eine Plattform zur Verfügung haben, mit der wir eine ganze Menge Leuten erreichen und damit auch etwas bewirken könnten. Es wurde uns also so wichtig, dass wir nicht nur als Einzelpersonen, sondern eben auch als Band Farbe bekennen wollten. 

Dass ihr dieses Konzert geben werdet, habt ihr nur wenige Stunden vor den Anschlägen auf Paris via Faceook bekannt gegeben. Ihr habt viel Zustimmung erhalten, es gab aber auch einige Kommentare von Leuten, die nicht besonders erfreut waren. Welche Rolle spielt es für euch, was eure Fans über solche Aktionen denken?

Es ist ganz klar ein sehr polarisierendes Thema. Aber wir machen bei jedem unserer Konzerte Ansagen und sprechen uns für die Aufnahme von Flüchtlingen aus. Wir haben auch das Gefühl, dass die meisten unserer Fans verstanden haben, dass nicht jeder Flüchtling ein Terrorist ist, sondern diese eben vor dem Terror in ihrem eigenen Land fliehen. Natürlich gibt es auch immer Menschen, die nicht so denken und große Angst haben vor dem, was da passiert. Wir als Band sehen aber die Möglichkeit, eine Art Vorbildfunktion einzunhemen und versuchen Leuten, die sich zu diesem Thema nicht genau informieren, zu zeigen, was wir denken und ihnen somit vielleicht einen Anstoß zu geben, sich selbst eine Meinung zu bilden. 

Ihr singt auf deutsch und in euren Songs spielen die Texte eine sehr wichtige Rolle. Wie viel Mut gehört heutzutage dazu als Junge Band deutschen Pop zu machen?

Mittlerweile geht das. Allerdings als wir vor acht Jahren mit unsere Musik angefangen haben waren wir noch in der Schule und damals waren vor allem DJ's die "coolen" Musiker. Wenn du dann also ankamst und erzählt hast, dass du in einer Band spielst, die deutschen Pop macht, dann war das schon ziemlich uncool. Wir jedoch, haben den deutschen Pop voll für uns entdeckt und gemerkt, dass es wirklich schön sein kann. Es stand auch niemals zur Debatte, dass wir uns umorientieren.