Oakhands im Interview
Nicht nur schwarz und weiß
Die Münchner Post-Hardcore Band Oakhands war zu Gast bei uns im Studio und hat gegen Schwarz-Weiß-Denken appelliert.
Es gibt ja relativ viele junge Bands, die eine ähnliche Schiene an Musik fahren, wie ihr. Wodurch schafft ihr es denn, euch von denen abzugrenzen?
Also was uns besonders ausmacht ist, dass wir einen relativ künstlerischen Anspruch an das Ganze haben. Das heißt, wir gehen da nicht nur an die Musik ran, sondern wir schauen auch, wie das Artwork ist und ob alles zusammen passt. Gerade für unsere neue EP haben wir wahnsinnig viel geredet, wahnsinnig viel gearbeitet und in dem Konzept da passt jetzt wirklich jedes einzelne Detail. Alles hat irgendwie einen Grund, warum es da ist, weil es irgendwie in unser großes, übergreifendes Konzert passt. Das macht uns als Band aus. Gemacht haben wir das, weil es uns Spaß macht, nicht unbedingt um uns von den anderen abzuheben, aber ich glaube, dadurch haben wir uns dann schon ein bisschen abgehoben.
Da fällt mir natürlich gleich was ein: Wenn man euer Albumcover oder eure Facebookseite anschaut, da sticht mir sehr viel pink entgegen, was mich erstmal überrascht hat, weil das ja eigentlich nicht so zu eurer Musik passt. Wer ist denn von euch so ein Pinkliebhaber
Unser zweiter Gitarrist, der jetzt nicht hier im Studio ist, hat die Idee reingebracht und eigentlich war unser Gedanke, da mal was ganz anderes zu probieren in Sachen Style und einfach, wie es aussehen soll. Wir dachten, wir machen's mal nicht so, wie es 90 Prozent der anderen Bands machen. Am Anfang fanden wir's auch selber sehr strange und nicht ganz gut, aber je länger wir's angeschaut haben, fanden wir's dann doch immer besser. Wir wollten auch einfach mal so einen gewissen Antistyle reinbringen.
Das passt ja dann auch perfekt dazu, dass ihr eure EP so beschrieben habt, dass sie sich mit der Dualität von Gegensätzen auseinandersetzt. Wieso sind euch diese Gegensätze so wichtig?
Allgemein Dualität findet man überall. Du hast immer schön - hässlich, du hast Materie - Antimaterie, Leben - Tod, es gibt immer zwei Sachen von irgendwas und das zieht sich eigentlich durch das Leben selbst. Das ist auch sehr stark im Schwarz-Weiß-Denken drin, dass man immer sagt, es gibt nur schwarz und weiß. Auf unserer EP sagen wir eigentlich das Gegenteil, dass diese Dualität nicht existiert, dass da noch ein riesiger Zwischenraum ist. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, es gibt alle möglichen Farben. Wenn man sich nur auf schwarz und weiß konzentriert, verliert man die Hälfte des Lebens. Dadurch entstehen so Sachen, wie was gerade so los ist an extremen politischen Strömungen und so weiter. Man soll diesem extremen Schwarz-Weiß-Denken nicht nachgeben und eben diesen Zwischenraum sehen. Darauf wollen wir eigentlich auf der EP hinaus.