Jacobey im Interview
Nie ganz allein
Der Münchner Musiker Jakob hat schon in mehreren Bandprojekten mitgewirkt. In der Hörbar erzählt er über sein neues Soloprojekt Jacobey.
Du hast ja einige Zeit in Amerika gelebt und sagst über dich selbst, dass deine Musik von „Amerikanischer Kultur“ beeinflusst wird. Was hat dich da so besonders geprägt?
Ich war als Jugendlicher dreieinhalb Jahre in den USA. Erst in Detroit, dann in New York. Amerikanische Kultur prägt einen einfach. Und wenn man jung ist, mit 10-14 Jahren war ich dort, dann entwickelt man seinen eigenen Musikgeschmack gerade erst. In der Zeit habe ich auch angefangen zu singen. Und deshalb ist das alles automatisch einfach in meiner musikalischen DNA verankert. Auch dieser amerikanische Blues, Country, Rock und einfach alles. Das lässt mich nicht los.
Für die Live Premiere von deinen Song A Chance hast du mit den Berliner Video Days gleich mal eine ganz große Bühne gewählt. Wie war's?
Das war absolut verrückt. Es waren um die 3000 Leute da. Die Bühne war 30 Meter breit und man steht dann da vorne allein. Ich hab zwar noch zwei Musiker mitgenommen, aber auch zu dritt füllst du keine so große Bühne! Ich bin dann wild rum geturnt, weil ich dachte da kann ich doch jetzt nicht auf der Stelle stehen. Es war auch deswegen lustig, weil das Publikum viel jünger war als es bei mir üblich ist. 8- bis 14-Jährige waren der Hauptbestandtteil des Publikums. Und es war toll zu sehen, dass man die auch begeistern kann. Ich hab ja selbst eine Schwester, die erst 8 Jahre alt ist.
Wie empfindest du die Münchner Musikszene?
Eigentlich hat man ja in München generell das Gefühl, dass es weniger Proberäume und Möglichkeiten gibt um aufzutreten. Aber trotzdem sucht sich die Szene immer ihren Weg! Klar, sie ist nicht wirklich riesig. Man lernt sich relativ schnell kennen. Wenn man da ein Jahr lang unterwegs ist, kennt man sich eben. Alle sind befreundet und wenn dann mal einer nicht spielen kann, spielt eben der Andere. Oder man geht zueinander auf die Bühne! Sowas ist natürlich wunderschön und auch immer für die Zuschauer spannend. Die sehen dann nicht nur ihre Lieblingsband, sondern auch einen Gast. Ich hab das Gefühl, in München entwickelt sich das gerade alles ein bisschen. Klar, es ist nicht Berlin wo alle verrückt durch die Straßen laufen. Da könnte ein Nilpferd auch Horn spielen und es würde keinen interessieren. Aber hier in München kommt etwas!