Balthazar im Interview
Oben ohne im M94.5 Studio
Einmal jammen mit Will Smith - das ist der Traum von Balthazar. Wir haben mit der belgischen Band über ihre Europatour gequatscht.
Es geht nie um die großen Sachen, es sind immer die Kleinen - das beweist die belgische Indie-Pop-Band Balthazar mit ihrem neuen Album Thin Walls. Die Texte der Belgier handeln von Hoffnung, Liebe und Angst. Die Songs wurden alle auf Tour geschrieben, ohne jede Privatsphäre. Gerade dadurch erhält ihre Platte einen sehr besonderen Charakter.
Derzeit ist das Quintett auf Europatour und macht auch Halt in München. Im Interview sprechen drei der Bandmitglieder über ihr aktuelles Album, Musikstreaming und über Live-Musik. Sie schrecken auch nicht davor zurück, wegen der Hitze im Studio mal eben das T-Shirt loszuwerden.
Wie habt ihr es geschafft, bei Eurem aktuellem Album noch ein Schippe draufzulegen im Vergleich zu den beiden Vorgängern?
Einerseits haben wir natürlich durch die beiden Vorgänger-Alben etwas gelernt. Andererseits haben wir die Songs geschrieben, als wir auf Tour waren. Das war ein bisschen chaotisch und wir hatten nicht die Zeit, alles zu analysieren. Deshalb sind sie wohl etwas weniger durchdacht und daher ein bisschen authentischer.
Auf Tour neue Songs zu schreiben, stell ich mir ziemlich schwierig vor. Die wenigsten Bands können das. Wie habt ihr das geschafft?
Das mussten wir einfach lernen. Aus einer Notwendigkeit heraus. Wenn man das nicht tut, hätten wir jetzt kein Album. Wir haben versucht, tagsüber Zeit zum Schreiben zu finden. Das sind Gegensätze: Das Schreiben von Songs ist etwas sehr Introvertiertes, das Tour-Leben etwas sehr Extrovertiertes. Man muss also die richtige Kombination finden. Dass man sich nicht zu sehr auf die Nerven geht, wenn jemand gerade arbeitet. Schließlich sind wir alle zusammen in einem Tourbus, das ist wie in einem U-Boot.
Ihr habt vor kurzem zwei Songs bei einem Musikstreaming-Dienst veröffentlicht. Seid ihr Fans solcher Dienste?
Wir kommen aus Belgien, das ist ein kleines Land. Früher war es nicht so einfach, ein Publikum außerhalb Belgiens zu erreichen. Streaming-Dienste machen es einfacher, dass Leute uns entdecken können. Wir waren nie verwöhnt damit, dass wir viele CDs verkauft hätten. Streaming-Dienste machen uns also nichts aus und wir sehen darin auch die Vorteile.
Wenn ihr die Möglichkeit hättet, mit einem Musiker eurer Wahl - egal ob tot oder lebendig - zu jammen, wer sollte es sein?
Will Smith. Wir fänden es gut, wenn er zu einem unserer Songs rappt. Oder auch tanzt. Oder Gitarre spielt. Oder einfach nur da wäre.