Die Leoniden im Interview
Sympathisch und spontan
Die Leoniden spielen als Vorband für Franz Ferdiand in München. Jakob und Lennart haben uns vor dem Konzert einen Besuch abgestattet.
Die Jungs von den Leoniden zählen zu den M94.5-Musiklieblingen. Das liegt nicht nur an ihrem schnörkellosen Indie-Sound und ihren furiosen Live-Auftritten, sondern auch daran, dass die fünf Jungs von Grund auf sympathisch sind. Eigentlich sollte das Interview mit Jakob und Lennart von den Leoniden in der Tonhalle statt finden, stattdessen haben sie spontan live bei uns in der Hörbar vorbeigeschaut.
Ihr seid die Support-Band von Franz Ferdinand. Wie seid ihr dazu gekommen?
Lennart: Also wir haben immer wieder mal alle möglichen Bands selbst angefragt oder anfragen lassen. Das hat nie geklappt. Irgendwie passen wir offensichtlich nicht zu irgendeiner größeren Band, dass die uns mitnehmen. Wie das in diesem Fall genau zustande gekommen ist, weiß ich nicht. Aber ich glaube, dass bei Franz Ferdinand es auf jeden Fall schon so ist, dass sie mitreden. Also sie lassen sich nicht einfach jemanden vorsetzen.
Ihr habt den New Music Award 2017 gewonnen. Den konnten unter anderem auch schon Kraftklub abstauben. Das ist schon eine große Sache für eine Newcomer-Band in Deutschland. Habt ihr danach ein bisschen was davon gemerkt?
Jakob: Vor allem haben wir gemerkt, dass die Aufmerksamkeit von Radiosendern größer wurde. Auf Konzerten, glaub ich, trifft man eher selten jemanden der sagt: „Ich hab euch über den New Music Award kennen gelernt." Es schafft natürlich ein Forum, dass davor nicht da ist. Das man plötzlich irgendwo in Baden-Württemberg im Radio interviewt wird.
Lennart: Ja, dass man auch einfach in einer größeren Zeitung erwähnt wurde. Das ist uns davor einfach nicht passiert. Das ist für uns schon alles andere als selbstverständlich, dass sich auch die größeren Medien für einen Moment mit uns beschäftigen.
Ich habe mal ein bisschen gegoogelt und gemerkt, dass ihr auch noch eine eigene Tour spielt. Ich habe aber keinen einzigen Ort in Bayern gesehen. Habt ihr eine Art Anti-Sympathie gegen das Bundesland?
Jakob: Das ist keine böse Absicht. Wir spielen vier Termine in Bayern, die dürfen wir aber noch nicht alle ankündigen.
Lennart: Es ist ein bisschen schwierig wegen der Festivals. Bayern ist so schön. Es ist ein bisschen wie Italien, wenn man aus Norddeutschland kommt. Letztes Jahr waren wir auch auf vielen Festivals in Bayern. Das hat schon etwas Mediterranes.
Jakob: Wir waren letztes Jahr am Ammersee auf einem Festival und das war unglaublich karibisch.