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Coheed and Cambria im Interview

Über 20 Jahre Prog-Rock

Quelle: M94.5/ Laura Fiegenschuh

Zach Cooper im Interview

Seit zwei Jahrzehnten machen Coheed and Cambria progressive Rock. Bassist Zach Cooper hat mit uns über das neue Album und den Stilwechsel gesprochen.

Am 16. Oktober 2015 haben Coheed and Cambria ihr achtes Studioalbum "Color Before The Sun" rausgebracht. Ein Album, das ganz bewusst von der Science Fiction Saga rund um das fiktive Paar Coheed und Cambria Kilgannon abweicht, von der alle vorherigen Platten der Band handeln. "Color Before The Sun" ist ein sehr persönliches Album von Sänger Claudio Sanchez. Inspiriert sind die Songs von Sanchez' Umzug nach Brooklyn, der Geburt von seinem Sohn und den Gefühlen und Ängsten, die er als Vater hat.

Eine Band, die es schon seit über zwei Jahrzehnten gibt, hat auch zahlreiche Umbesetzungen durchgemacht. Zach Cooper ist seit 2012 Teil von Coheed and Cambria.
Am 29. Januar haben die New Yorker auf ihrer Tour Halt in München gemacht und der Bassist stand uns Backstage Rede und Antwort.

Du hast klassischen Kontrabass für über ein Jahr studiert, und dann hast du alles für Coheed and Cambria hingeschmissen. Inwiefern bereust du deine Entscheidung?

Gar nicht. Ich liebe es, Bass zu spielen, aber auch E-Bass. Ich spiele immer noch Kontrabass, wenn ich zuhause bin. Ich liebe es aber auch Rockmusik und in dieser Band zu spielen. Der größte Unterschied ist, dass ich mit der Band auf Tour bin und neue Städte und Leute kennenlerne. 

Wie war es für dich, als « Neuer » in eine Band zu kommen, die schon so lange existiert?

Es war interessant, in so eine etablierte Situation zu kommen. Es gibt die Band schon über zwei Jahrzehnte, da haben die Bandmitglieder und die Crew natürlich schon eine Verbindung. Und dann kommst du und bist « Der Neue ». Es gibt Insider-Witze, die du nicht verstehst, weil du einfach noch nicht da warst... und sowas in der Art. Aber es war sehr einfach für mich, weil sowohl die Band als auch die Crew mir den Einstieg erleichtert haben. Ich war sofort Teil der Familie.

Wie bringst du dich, als Bass-Spieler denn ins Song-Schreiben und Arrangieren ein?

Ich versuche immer unterstützend zu spielen und melodische Elemente reinzubringen. Ich helfe auch dabei am Rhythmus zu arbeiten. 

« The Color Before The Sun » ist ein ganz anderes Album, als man von euch gewohnt ist. Warum habt ihr was aufgenommen, das kein Teil der Coheed and Cambria Saga ist?

Das war alles Claudio. Er hat Songs geschrieben, die alle von seinem Leben handeln. In "The Amory Wars" ging es auch schon um sein Leben, er hat das alles in die Story und das Gesamtkonzept eingebaut. In unserem neuen Album wollte er, dass die Songs für sich selbst sprechen. Sie sollten autobiografisch sein und er wollte sich nicht gezwungen fühlen, die Geschichte voran zu bringen. Wir alle fanden die Idee super und waren sofort dabei.

Wie habt ihr euch denn eingebracht, wenn eigentlich alles Claudios Ding war?

Er hat die Songs geschrieben, dann haben wir schon auf Tour angefangen daran zu arbeiten. Er hat uns immer Aufnahmen gezeigt, an denen er gerade arbeitet. Wir sind dann alle für ca. eine Woche in seinem Haus zusammen gekommen und haben zusammen gejammt. Jeder hat seine eigenen Interpretationen mitgebracht und so haben wir das Album zusammengebaut.

Ihr habt alle Instrumente auf einmal aufgenommen. Warum denn das?

Das hängt damit zusammen, dass wir etwas Neues, außerhalb des Konzepts machen wollten. Wir wollten einfangen, wie die Band zu diesem Zeitpunkt zusammen klingt. Und das schafft man am besten, wenn man alles direkt live aufnimmt. Es war eine großartige Erfahrung, einfach ins Studio zu gehen und die Songs aufzunehmen. Wir haben die Songs acht oder neun Mal durchgespielt und dann das beste Take genommen. Manchmal mussten wir noch was layern oder an der Gitarre arbeiten, aber an sich ist alles live eingespielt.
Die Konzeptalben sind alle ziemlich aufwendig produziert, es gibt viele Instrumente und Einfllüsse. Dadurch, dass dieses Album jetzt so autobiografisch ist, hat es super gepasst, alles so aufzunehmen. Weil es für die Band auch eine sehr persönliche Erfahrung war. 

Wie würdest du denn die musikalische Entwicklung von Coheed and Cambria hin zum neuen Album beschreiben?

Die Entwicklung ist ziemlich interessant. Als ich zur Band gestoßen bin, haben wir gerade "The Afterman" aufgenommen. Also kam ich einfach ins Studio und mir wurde gesagt « Hey, wir haben einen Song aufgenommen. Du musst Bass spielen und machen, dass er cool klingt ». Das ist natürlich eine ganz andere Situation als beim neuen Album, an dem ich auch mitgearbeitet habe. Die Entwicklung von "The Afterman" zu "The Color Before The Sun" ist für mich einfach mehr Teil der Band geworden zu sein. Ich finde "The Color Before The Sun" ist Coheed and Cambrias erwachsenstes Album. 

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