Dobré im Interview
Verbotene Liebe und Musikliebe
Der Attentäter ist gefasst. Das Erwürgen der Band-Melodica aufgeklärt. Sänger Joe von Dobré verrät die komplette Geschichte.
Ihr wart 2011 schon mal bei uns, da hast du angegeben, deine Lieblings-TV-Show wäre Verbotene Liebe. Stimmt das immer noch?
Ja dazu steh ich, aber die gibt’s ja nicht mehr, die ist ja abgesetzt worden.
Davon weiß ich gar nichts.
Da schau her. Das war natürlich ein Skandal, der die Republik erschüttert hat. Ich und viele meiner Freunde haben das immer angeschaut, das wurde mit der Zeit immer besser.
Ihr seid beim Münchner Label Millaphon unter Vertrag. Da ist einer von drei Chefs ein Fußballer, ungewöhnlicherweise - Mehmet Scholl. Musstet ihr damals als Einstellungstest gegen Mehmet Scholl Fußball spielen?
Nein. Falls es mal aufgebracht wird, dann werde ich ihm 'ne Gitarre geben und dann schauen wir mal, was er da kann.
Du hast in einem Interview mal angegeben, du hättest Dobré hauptsächlich gegründet, um dich während der Studienzeit vor der Lernerei zu drücken. Gibt's heute noch irgendwelche Lieblings-Prokrastinations-Strategien?
Ja. Jetzt ist es natürlich insoweit schon professionalisiert, dass man sich manchmal sogar bisschen vor den Band-Sachen drücken will. Also nicht, dass es so viel zu tun wär. Aber natürlich am Anfang, da denkt man sich ja nicht so viel und dann tut man rum und schreibt mal ein paar Lieder und dann nimmt man halt zwischen dem Lernen immer wieder die Gitarre in die Hand. Und jetzt ist da auch viel Arbeit dabei, Social Media und halt Aufnehmen und mischen und dann sind dann andre Sachen eher die, die man macht.
Ich hab gelesen, bei einem Festival letztes Jahr habt ihr eure Melodica erwürgt im Proberaum gefunden. Ist der Attentäter mittlerweile gefasst?
Der Attentäter ist gefasst. Er muss jetzt für immer bei uns Bass spielen. Es war unser Bassist. Er sollte Keyboard auf der Melodica spielen, aber live hat ihm die Melodica da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er bleibt beim Bass.
Im ersten Basement Jazz des neuen Jahres haben wir uns an weichem Jazz und experimentellem Gesang gewärmt. mehr