Tigercub im Hörbarinterview
Wenn dann einen Koch!
Die britische Rockband Tigercub über sozialkritische Musik, den Sinn von Musikvideos und Kochen auf der Bühne.
Wenn man euren Youtube-Kanal durchforstet findet man sehr viele eigenartige, aber sehr interessante Videoclips. Wie wichtig sind Videos, das Visuelle insgesamt für euch? [01:50]
Musik ist definitiv um einiges wichtiger, aber das Visuelle darf man nicht unterschätzen. Wir haben als Band gemeinsam entschieden Musikvideos nicht zu ernst zu nehmen. Leider sind ca. 90% der Mainstream-Musikvideos total langweilig und klischeebehaftet. Bei dem Video zu unserer letzten Single „Control“ wollten wir einfach nur Spaß haben und waren Bowling Spielen und haben den Zoo besucht. Und viele Leute haben krasse Sachen rein interpretiert. Die meinten dann „Das hier muss eine Metapher sein und dieses Konzept insgesamt ...“. Dabei wollten wir einfach nur Spaß haben und hatten dann auch einen großartigen Tag!
In euren Texten seid ihr teilweise sehr sozialkritisch. Wie seht ihr die Rolle von Musik in der Gesellschaft? Soll Musik kritisch sein? [09:30]
Musik und Gesellschaft kann man extrem getrennt oder auch eng verschränkt sehen. Kunst ist einfach ein super Medium um sich selbst auszudrücken, sich mitteilen oder eben auch sozialkritisch oder politisch sein. Ich finde in jedem Fall, dass Songs sehr gut sozialkritisch sein können und wichtige Themen ansprechen dürfen. Vielleicht findet man ja Leute, die genauso denken. Aber Musik einfach um der Musik Willen kann auch richtig schön sein.
Ihr seid drei Leute in eurer Band. Viele Rockbands haben ja mehr Mitglieder, wünscht ihr euch manchmal mehr als „nur“ drei zu sein? [15:00]
Nein, nicht unbedingt. Wir schätzen es zu dritt zu sein. Man ist viel fokussierter und kann sich nicht darauf verlassen, dass das Gesamt-Arrangement persönliche Fehler ausbessert.
Falls wir noch ein Bandmitglied engagieren würden, ginge es dabei weniger um Musik. Ein Koch oder so wäre cool, der könnte dann live auf der Bühne kochen.