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M94.5 Filmkritik

50 Shades of ... Eheleben?

Quelle: © Universal Pictures

Die obligatorische Traumhochzeit mit ganz viel Schmalz.

Peitschen, Sex, Hochzeit, Kind. Der letzte Teil von "Fifty Shades of Grey" nimmt von allem ein bisschen und erreicht damit nicht viel. Ein Blick auf den Film.

Knapper Inhalt

Der Inhalt des Streifens ist in wenigen Worten zusammen gefasst: Heirat, Flitterwochen, Schwangerschaft und ein ehemaliger Boss, der auf Rache aus ist. Im Grunde geht es wie in den beiden vorherigen Teilen auch um die Beziehung zwischen der schüchternen, beziehungsweise inzwischen feurigen, ruppigen Anastasia Steele und dem reichen, geheimnisvollen, psychisch etwas angeknacksten Christian Grey - um nicht mehr und nicht weniger.

An der Oberfläche

Für das ästhetische Auge ist „Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“ durchaus sehenswert. Wie schon in den Teilen davor, glänzt der Film mit teils wunderschönen Aufnahmen, vor allem von den privaten Feriendomizilen von Mr. Grey. Untermalt wird das Ganze von eingängiger und moderner Popmusik und einem manchmal etwas überstrapazierten Soundtrack. Streckenweise wirkt der Streifen so mehr wie ein sehr, sehr teuer produziertes Musikvideo als wie ein Hollywoodblockbuster.

Innenleben

Doch entfernt man einmal die obenliegende Schicht der filmischen Ästhetik, die Profis wie Regisseur James Foley (u.a. mitgewirkt an Serien wie "Twin Peaks", "Hannibal" und "House of Cards") und sein Team auch in dem dritten Teil der Serie gekonnt inszenieren, bekommt der Film schnell diverse Risse. Sowohl Story als auch Charaktere sind dünn, meist widersprüchlich und langweilig. Die „skandalösen“ SM-Szenen aus den ersten Teilen, wenn man sie denn so nennen will, verschwinden so gut wie vollkommen und an deren Stelle tritt der Versuch, ein normales Eheleben zu porträtieren, das jedoch meist durch glamouröse Ausflüge, teure Klamotten und Sex in jeder noch so unpassenden Lebenslage dominiert wird.

Grau bleibt halt Grau

„Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“ versucht alles, um ein höchstdramatischer Film zu sein. Die konstante musikalische Beschallung, übertrieben kitschige Dialoge und rasante Verfolgungsjagden im Auto: Nichts lässt Regisseur James Foley unversucht, um dem Streifen einen dramatischen, befriedigenden Höhepunkt zu verleihen. Leider sind auch 50 verschiedene Grautöne immer noch eines: Grau. Ganz nett anzuschauen, aber unauffällig und in all seinen Facetten ziemlich langweilig.

„Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“ läuft ab dem 08. Februar 2018 in den deutschen Kinos.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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