Alles möchte ich immer
Künstlerin, Muse, Adlige, Madonnenfigur und schillernde Figur der Münchner Boheme. Das alles war Franziska Gräfin zu Reventlow, deren ungewöhnlichem Leben und Wirken das Münchner Literaturhaus die Ausstellung "Alles möchte ich immer" widmet. Wir waren bei der Vorbesichtigung!
Das Literaturhaus zeigt derzeit eine Ausstellung über die wohl spannendste Frau der Münchner Bohème zur Jahrhundertwende.
Franziska zu Reventlow, genannt Fanny, war sowohl Künstlerin als auch Muse. Sie malte und schrieb Aufsätze, Novellen und Romane.
Zu ihrem Bekanntenkreis gehörten Erich Mühsam, Stefan George, Thomas und Heinrich Mann; Rainer Maria Rilke warf ihr täglich ein Gedicht in den Briefkasten.
Was Franziska zu Reventlow aber zum Ausnahmemenschen machte, war ihr - für eine Frau ihrer Zeit- geradezu revolutionär freiheitsliebender Lebensstil.
Fanny ließ niemanden über sich bestimmen- weder die Eltern noch ihre Männer. Sie wusste selbst, was sie tat.
Philosophisch interessiert, Pazifistin, betrieb sie zeitlebens freie Liebe, heiratete zweimal, wurde geschieden und lebte in einer Kommune- alleinerziehend mit ihrem Sohn.
Um sich und ihn versorgen zu können, arbeitete Fanny in vielerlei Metiers, schrieb für die Zeitschrift „Simplizissimus“ , bemalte Gläser, versuchte sich als Schauspielerin, Übersetzerin, Prostituierte.
Diese zu früh geborene Hippie-Frau war dem Normalbürger ein Dorn im Auge. Statt sich aber stigmatisieren zu lassen, inszenierte sich die Gräfin als Hetäre und - mit ihrem Sohn- als Madonnenikone. In Künstlerkreisen erhielt Franziska zu Reventlow Kultstatus.
„Sie war ein Mensch, der wusste, was Freiheit bedeutet, ein Mensch ohne Vorurteile, ohne traditionelle Fesseln... Und sie war ein froher Mensch, dessen Frohsinn aus dem tiefsten Ernst des Charakters kam... Die Gräfin war eine schöne Frau, ihr Äußeres von strahlendem Reiz, und das Herz erfüllt von der Schönheit des Lebens und von der Sehnsucht nach einer schönen und freien Menschenwelt.“ (Erich Mühsam)
Leicht war das Leben der Künstlerin dennoch nicht. Außer Geldsorgen kannte sie Krankheit und Depressionen.
„Ich selbst bin so furchtbar, ja, ein Knäuel wilder Schlangen, die selten beieinander Ruhe haben.“ (Franziska Gräfin zu Reventlow)
Die Ausstellung führt chronologisch und bilderreich durch das Leben der Künstlerin. An die Wand projizierte Fotos, Zitate und Filme verleihen ihr Lebendigkeit. In ausgelegten Büchern können Interessierte in Franziska zu Reventlows Werk schmökern.
Die Ausstellung „Alles möchte ich immer“ - Franziska Gräfin zu Reventlow (1871-1918) ist bis zum 5. Januar 2012 im Literaturhaus München zu sehen. Für Studenten kostet der Eintritt 3 €.
Das Literaturhaus zeigt derzeit eine Ausstellung über die wohl spannendste Frau der Münchner Bohème zur Jahrhundertwende.
Franziska zu Reventlow, genannt Fanny, war sowohl Künstlerin als auch Muse. Sie malte und schrieb Aufsätze, Novellen und Romane.
Zu ihrem Bekanntenkreis gehörten Erich Mühsam, Stefan George, Thomas und Heinrich Mann; Rainer Maria Rilke warf ihr täglich ein Gedicht in den Briefkasten.
Was Franziska zu Reventlow aber zum Ausnahmemenschen machte, war ihr - für eine Frau ihrer Zeit- geradezu revolutionär freiheitsliebender Lebensstil.
Fanny ließ niemanden über sich bestimmen- weder die Eltern noch ihre Männer. Sie wusste selbst, was sie tat.
Philosophisch interessiert, Pazifistin, betrieb sie zeitlebens freie Liebe, heiratete zweimal, wurde geschieden und lebte in einer Kommune- alleinerziehend mit ihrem Sohn.
Um sich und ihn versorgen zu können, arbeitete Fanny in vielerlei Metiers, schrieb für die Zeitschrift „Simplizissimus“ , bemalte Gläser, versuchte sich als Schauspielerin, Übersetzerin, Prostituierte.
Diese zu früh geborene Hippie-Frau war dem Normalbürger ein Dorn im Auge. Statt sich aber stigmatisieren zu lassen, inszenierte sich die Gräfin als Hetäre und - mit ihrem Sohn- als Madonnenikone. In Künstlerkreisen erhielt Franziska zu Reventlow Kultstatus.
„Sie war ein Mensch, der wusste, was Freiheit bedeutet, ein Mensch ohne Vorurteile, ohne traditionelle Fesseln... Und sie war ein froher Mensch, dessen Frohsinn aus dem tiefsten Ernst des Charakters kam... Die Gräfin war eine schöne Frau, ihr Äußeres von strahlendem Reiz, und das Herz erfüllt von der Schönheit des Lebens und von der Sehnsucht nach einer schönen und freien Menschenwelt.“ (Erich Mühsam)
Leicht war das Leben der Künstlerin dennoch nicht. Außer Geldsorgen kannte sie Krankheit und Depressionen.
„Ich selbst bin so furchtbar, ja, ein Knäuel wilder Schlangen, die selten beieinander Ruhe haben.“ (Franziska Gräfin zu Reventlow)
Die Ausstellung führt chronologisch und bilderreich durch das Leben der Künstlerin. An die Wand projizierte Fotos, Zitate und Filme verleihen ihr Lebendigkeit. In ausgelegten Büchern können Interessierte in Franziska zu Reventlows Werk schmökern.
Die Ausstellung „Alles möchte ich immer“ - Franziska Gräfin zu Reventlow (1871-1918) ist bis zum 5. Januar 2012 im Literaturhaus München zu sehen. Für Studenten kostet der Eintritt 3 €.