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Theaterstücke über den "nsu"

Aufarbeitung auf der Bühne

Autor(en): Manuel Andre am Freitag, 28. Oktober 2016
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Quelle: © Thomas Dashuber

Szene aus "Urteile" im Marstall

Vor ziemlich genau fünf Jahren kam die Mordserie des NSU ans Licht. Die Theaterszene versucht seither über die Geschehnisse aufzuklären. Ein Überblick.

Am 27. Oktober war das Ensemble des Tübinger Zimmertheaters zu Gast im Münchner Kreativquartier Mucca. Im Gepäck hatte es das prämierte Stück „Auch Deutsche unter Opfern“. Die Inszenierung, in der Regie von Sapir Heller, informiert über den NSU-Komplex sowie den NSU-Prozess. (M94.5 berichtete in der Hörbar am Donnerstag Vormittag darüber. Mehr dazu)
Aber auch die Münchner Theaterszene schenkt der Aufarbeitung der Morde des "Nationalsozialistischen Untergrunds" nicht erst seit gestern Platz in ihren Programmen:

Residenztheater mit unterschiedlichsten Formaten

Vom 25. bis 28 Oktober veranstaltete das Residenztheater ihre "NSU-Thementage". 
Neben dem Stück „Urteile“ aus dem Repertoire des Residenztheaters, stand auch eine weitere Ausgabe der Diskussionsreihe „Alltag und Rassismus“ auf dem Programm. Zu Gast war sowohl ein Vertreter der Nebenklage, als auch Robert Andreasch von NSU-Watch. Letzter Teil der Thementage war ein Podiumsgespräch im Alten Rathaus. 
Trotz Ende der Thementage wird das Stück „Urteile“ weiter im Marstall zu sehen sein. „Urteile“  ist eine dokumentarisches Theaterprojekt über die Opfer des NSU in München.
Die Regisseurin und Autorin des Stücks Christine Umpfenbach hat zusammen mit Azar Mortazavi recherchiert und vor allem auch mit Angehörigen der Opfer gesprochen. So behandelt „Urteile“ nicht das Terrortrio aus Zwickau, sondern viel mehr die Opfer, die Geschichten der Angehörigen und die zweifelhafte Ermittlungsarbeit. 
 
„Urteile“ läuft das nächste Mal am 15. Dezember im Marstall. 

Gemeinsame Sache beim Lesen aus den Protokollen

Kammerspiele, Residenztheater und das Münchner Volkstheater machten schon bereits Anfang des Jahres gemeinsame Sache: Mit einer Lesung aus dem Protokollen des NSU-Prozesses. Ensemblemitglieder der drei Münchner Theater lasen dabei unter dem Titel „Offener Prozess“ aus den Protokollen vor.
Das ganze war eine Fortsetzung, denn schon Ende 2014 wurde zum ersten Mal aus den Protokollen vorgelesen.

Eine dritte Lesung gilt wohl als sehr wahrscheinlich, da der Prozess so schnell kein Ende finden wird. 

Politthriller im Theater HochX

Auch im neuen Münchner Theater „Theater HochX“ wird der NSU-Komplex aufgegriffen. Mit „Off the record - die Mauer des Schweigens“ feiert am 3. November ein Stück Premiere, das hauptsächlich vom Fehlverhalten der Sicherheitsbehörden handelt. Anhand von konkreten Beispielen will Regisseurin Christiane Mudra das Versagen der Behörden dem Publikum zugänglich machen. Neben der Aufklärungsarbeit wird aber auch die öffentliche Berichterstattung unter die Lupe genommen. 
Die Zuschauer erwarten dabei, laut den Vorberichten, eine geisterbahnähnliche Stimmung mit Theater-Sequenzen, Hörspiel-Einspielungen und Video-Collagen.
 
„Off the record - die Mauer des Schweigens“ ist ab 3. November im Theater HochX zu sehen. 
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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