Streetart entdecken
Augen auf!
Streetart-Liebhaber, Banksy-Fans und Neugierige aufgepasst! Ihr werdet nie wieder ein Graffito wie früher ansehen: Die Urban Art wird euch stets überraschen.
Sie ist wahrscheinlich die umstrittenste Kunstform unseres Jahrhunderts: Streetart ist an jeder Straßenecke in jeder Stadt der Welt präsent. Die sogenannte „Flüchtige Kunst“ ist aber viel mehr als hingeschmierte Graffiti. Unter anderem Sticker, Mosaik, Werbung und sogar Yarn Bombing – also das Stricken um die Bäume und öffentliche Anlagen – gehören alle zur öffentlichen Kunst und bringen das Engagement der Künstler zum Ausdruck.
Ein "Yarn Bombed" Baum - Quelle: chattlibrary.org
Die Ursprünge der Streetart: Kunst oder Beschädigung?
Es ist heute noch schwierig die Anfänge der öffentlichen Kunst richtig einzuordnen. Menschen malen seit Anbeginn der Zeit auf Wände, um Botschaften überzumitteln. Erst in den 1960er Jahren wurde diese Art der Kunst überhaupt als solche wahrgenommen. Der Name „Streetart“ kommt aber viel später, und zwar im Jahre 2005. Der Stil, der von Comics sehr inspiriert ist, hat zahlreiche Künstler beeinflusst. Der Franzose Gérard Zlotykamien zum Beispiel gilt als Vorläufer der Streetart. Seine bekannten Strichmännchen hat er auf Pariser Wände, aber auch in Leipzig und Ost-Berlin in den 60er Jahren gezeichnet. Sie sollen menschliche Schatten nach der Atomexplosion von Hiroshima darstellen. Eine richtige Anerkennung von seiner Kunst hat aber wie viele Streetart-Künstler nie wirklich bekommen. In Deutschland können Graffitis heute mit Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren oder mit Geldstrafen bis 360 Tagessätzen bestraft werden. Aus diesem Grund wird die Identität von den Street-Künstlern sehr oft geheim gehalten.
Zeichnungen von Gérard Zlotykamien in Paris - Quelle: marquis-art.com
Streetart all over the world…
Wenn man an Streetart denkt, denkt man fast ausschließlich an New York, Berlin oder auch London. Zu Recht! Diese Städte sind in der ganzen Welt für ihre kulturelle Offenheit bekannt.
Seit ein paar Jahren werden in den Londoner Stadtteilen Streetart-Touren organisiert. Das Konzept? Pay-what-you-want für die Führung. Die Brick Lane z.B. liegt im Nordosten der Stadt, das Viertel hatte zunächst durch Jack the Ripper zweifelhaften Ruhm erlangt. Jetzt aber auch für seine urbanen Kunstwerke: gefälschte Straßenverkehrsschilder, grüne Pilze auf Steinpfeilern, Graffiti etc.. Manchmal genügt es einfach, um sich zu schauen... oder den Kopf zu verdrehen!
Graffito in der Brick Lane – Quelle: M94.5 / Léa Bouquet
… und auch in München!
"Flüchtige Kunst" gibt es aber nicht nur in den Riesenstädten. Manchmal steht sie auch direkt vor unserer Tür in München: Unter der Donnersberger Brücke, bei der Kultfabrik, beim Friedensengel... Und auch hier gibt es Führungen, zwischen 10 und 20 Euro kostet eine Streetart-Führung von ein bis drei Stunden. Am meisten Spaß macht es aber wohl, Street Art auf eigene Faust zu entdecken. Vielleicht ist man dann ja sogar der Erste, der das Kunstwerk zu Gesicht bekommt.