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Das Musical

BIG FISH

Autor(en): Francesca Karmrodt am Freitag, 11. November 2016
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Quelle: www.theaterakademie.de

Big Fish

Ein großer Fisch in einem kleinen Teich. Eine Geschichte, die uns lehrt den inneren Abenteurer in uns zu wecken und Mut zur Fantasie zu haben!

Die Geschichte

"Sei der Held deiner Geschichte!" Diese Lebensweisheit vertritt der junge Edward Bloom noch bis ins hohe Alter. Am liebsten erzählt er eben diese Geschichten selbst. Seine Begegnungen mit Nymphen, Riesen und Hexen sind nur ein Bruchteil seines schillernden Lebens. Um den großherzigen Helden spannen sich all die seltsam anmutenden Erzählungen von Big Fish. Ob sie auch wirklich wahr sind? Diese Frage stellt sich Edward's Sohn William schon als kleines Kind. Zum ambitionierten Realist heran gewachsen, gerät er immer wieder in Konflikte mit seinem fantasievollen Vater. Zentral ist diese schwierige Vater-Sohn Beziehung in dem gleichnamigen Roman von Daniel Wallace aus dem Jahr 1998. Die Verbindung zwischen den beiden männlichen Figuren stellt Mutter und Ehefrau Sandra dar. Sie ist der seidene Faden, der doch so beständig ist, dass Edward Bloom bei all seinen aufregenden Abenteuern sein größtes Glück, seine Frau, nie vergisst. Ob er aber tatsächlich drei Jahre in einem verwunschenen Zirkus geschuftet hat, um ihren Namen zu erfahren, ist nur eines von vielen Puzzleteilen dessen Wahrheitsgehalt Sohn Will nicht kennt. Umso mehr drängt sich ihm auf Anworten auf seine Fragen zu finden, als der mittlerweile gebrechliche Edward Bloom mit Krebs diagnostiziert wird.


Edward Bloom erzählt seinem Sohn wunderliche Geschichten I © Lioba Schöneck

Vom Film zum Musical

Neben "Charlie und die Schokoladenfabrik" oder "Alice im Wunderland" ist "Big Fish" eine weitere Geschichte, die bunter nicht sein könnte und den Zuschauer so manches Mal die Grenzen zwischen Realität und Fiktion vergessen lässt. Nach dem seine Verfilmung mit hochkarätigen Schauspielern die Herzen der Fantasiefraktion im Jahr 2003 höher schlagen ließ, hat sich das Theater an diesen grandiosen Film gewagt. Nun, 13 Jahre später, stellt die Theater Akademie August Everding in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater und dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen eine Musicalproduktion auf die Beine. Am Broadway wurde das Musical, konzipiert von Andrew Lippa und John August, bereits aufgeführt. Gestern durfte nun auch der ausverkaufte Saal des Prinzregententheaters die Europapremiere von "Big Fish" bestaunen.


Bunte Fantasien I © Lioba Schöneck

Eine schillernde Inszenierung

Dass eine gelungene Theaterinszenierung von großem Können zeugt, ist allseits bekannt. Schließlich muss die Produktion nicht umsonst mit weitaus weniger Ressourcen und Möglichkeiten auskommen, als ihr großer Bruder Film es tut. Umso mehr Spaß macht es im Theater von der Wucht des großen Ganzen mitgerissen zu werden. Die Inszenierung von "Big Fish" zeigt sich bunt, schillernd und mit der nötigen Portion Ideenreichtum. Von Bühnenbild bis zum Kostüm wird auf liebevolle Details gesetzt, die der fantastischen Welt von Edward Bloom gekonnt Leben einhauchen. Auch dem sehr jungen Ensemble von Studenten der Akademie merkt man die unbändige Lust am Stück in zahlreichen Szenen an. Heraus sticht aber vor allem einer: Benjamin Oeser. Er spielt den jungen und alten (!) Edward Bloom. Dieser Sprung zwischen dem Alter und den zwei verwobenen Handlungssträngen stellt sein schauspielerisches Können ohne Frage unter Beweis. Aber was wäre ein Musicaldarsteller wie er im Buche steht ohne ein überzeugendes Stimmrepertoire? Das zeigt Oeser in seinen zahlreichen Gesangseinlagen unterstützt von einem erstklassigen Orchester. Bei einem so schillernden Helden, hat es nicht nur die Figur vom nüchternem Sohn Will schwer. Auch Matias Laval selbst geht ein klein wenig unter neben Imaginationskünstler Edward. Vielleicht ist es dem zweifelnden Charakter der Figur zuzuschreiben, aber Lavals sowohl schauspielerische, als auch gesangliche Einlagen wirken insgesamt doch recht blass. Ein wenig mehr Leben hätte der Verkörperung des Will Blooms bestimmt nicht geschadet! Dafür verzaubern das Publikum die kleinen Einlagen der Nebenrollen. Ob ein pubertierender Bursche, dem ein Käfer in die Hosen gerutscht ist oder Will als kleiner Junge, alternierend gespielt von jungen Nachwuchtstalenten, Lacher gibt es immer wieder! Genau deshalb sind die zweieinhalb Stunden auch wie im Flug rum. Ein kurzweiliges Stück, dass doch die nötige Portion Tiefe mit sich bringt und einen neben all den faszinierenden Fantasiegerüsten zum Nachdenken anregt. Dem unglaublichen Charme von Burton's Film "Big Fish" haucht diese Inszenierung ohne Frage nochmal ein ganz anderes Leben ein. Überreizt ist sie auf jeden Fall! Aber so gehört es sich für ein Musical eben auch! Was einem da besser gefällt ist letzten Endes reine Geschmackssache. Am Besten schaut man sich gleich beides an!

 

Weitere Vorstellungen am Prinzregententheater sind am 13. November um 15.00 & 19.30 Uhr, am 24., 25., 26. November jeweils um 19.30 Uhr und am 15. November um 10.30 Uhr (Schulvorstellung).

                                             

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