Filmfest 2018
Birds without Feathers
Mit Marilyn Monroe Perücke durch die Wohnung tanzen- eines von Neils Hobbys
"Birds without Feathers" ist ein faszinierendes Abbild von menschlicher Interaktion, wenn es funktioniert. Wenn nicht, ist es bizarr und verwirrend.
Wie interagieren wir heutzutage miteinander? Wie entstehen Verbindungen zwischen Menschen? Das sind Fragen, mit denen sich "Birds without Feathers" beschäftigt - oder es zumindest versucht. Die Protagonisten passen gar nicht zusammen, aber sie haben trotzdem etwas gemeinsam: Sie sind einsam, ohne Selbstwertgefühl, und verstecken sich hinter einer Fassade. Regisseurin Wendy McColm erzählt sechs separate Geschichten, die ab und zu zusammenkommen.
Da gibt es einmal Neil, ein Möchtegern-Instagram-Sternchen , das sich von ihrem Freund Sam trennt; ein Stand-Up-Comedian, der noch nie auf der Bühne stand. Neil trifft auf Jo, die in der Wüste lebt und die Persönlichkeiten der Leute annimmt,, die ihr begegnen, um sich selbst zu schützen. Sie kennt Daniel, der Selbsthilfetapes macht, sich aber selbst nicht aus seinem einsamen Leben zu helfen weiß. Dazu kommt noch der russische Cowboy Tom, der besessen ist vom American Dream und Jeff Goldblum. Und Marty, eine Pflegerin, die selbst Hilfe braucht, aber unfähig ist, danach zu fragen. Sie alle versuchen, sich selbst zu finden. Die Charaktere, auf die der Film sich am meisten konzentriert, sind Jo und Neil. Doch auch sie haben nur etwas mehr Tiefe als die anderen. McColm versucht in den 80 Minuten, jeden Charakter irgendwie auszuarbeiten, scheitert jedoch an der zu kurzen Zeit. So bleiben eigentlich alle Charaktere eindimensional, reduziert auf ihre eine Marotte.