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Cannes 2011 – eines der schillerndsten Filmfestivals der Welt geht in die 64. Runde

Autor(en): Mirijam Trunk am Mittwoch, 11. Mai 2011
Cannes - das ist eine rote, flauschige Teppich-Bühne für die glitzerndsten Selbstdarsteller der Welt. Vom 11. bis zum 22. Mai kommt die Crème de le Crème der weltweiten Filmszene auf ein neues in Frankreich zusammen. Bei den 64. Filmfestspielen soll ein Meilenstein für den Film als Kunstform gesetzt werden.

Cannes - das ist eine rote, flauschige Teppich-Bühne für die glitzerndsten Selbstdarsteller der Welt. Vom 11. bis zum 22. Mai kommt die Crème de le Crème der weltweiten Filmszene auf ein neues in Frankreich zusammen. Bei den 64. Filmfestspielen soll ein Meilenstein für den Film als Kunstform gesetzt werden.

Das Filmfest

Schaulaufen, Kameraklicken und Kleider, für deren Kaufpreis man ein dritte Welt Land ernähren könnte: Das sind Filmfestivals. Eines der  weltweit größten geht in eine neue Runde. Das 64. Filmfestival in Cannes steht nicht nur im Zeichen der Prominenz und Kameras, sondern möchte vor allem einen Meilenstein für den Film als Kunstform setzen.

In Zeiten von „Youtube“ und „Facebook“ gibt es Millionen Videos, die sich „Film“ nennen. „Die Zahl der Bilder, die heutzutage auf uns einwirken, explodiert“, meint Thierry Fremaux, der Künstlerische Leiter des Festivals. „Es ist an der Zeit, nach der Zukunft der Kinematografie zu fragen“.

Genau aus diesem Grund will Cannes in diesem Jahr „die Reinform des Films“ ehren. Konkret: Filme, die sich durch ein großartiges Drehbuch antsatt technischer Effekte auszeichnen und durch tolle Schauspieler anstatt großen Namen auffallen.

Die Filme

Daher war es für die über 1700 eingereichten Filme umso schwerer, es auf die Leinwand zu schaffen. In sechs verschiedenen Kategorien wurden 49 Filme aus 33 Ländern ausgewählt. Eine so hohe Proportionalität zwischen der Anzahl der Filme und der Anzahl der Länder sei sehr ungewöhnlich, so Fremaux. Ebenfalls ungewöhlich ist, dass ein großer Teil der Filme in diesem Jahr von weiblichen Regisseuren stammt.

19 Filme gehen in diesem Jahr in den Kampf um die „Palme d`Or“, die goldene Palme. Filmpreis-typisch wird die Palme in verschiedenen Kategorien vergeben. Die größten Hoffnungen auf eine Auszeichnung dürfen sich in jedem Fall Filme aus Europa machen – 12 von den 19 Beiträgen stammen aus Europa, der Film „The Tree of Life“ von Terrence Malick tritt mit Namen wie Brad Pitt und Sean Penn als einziger Amerikanischer Film an.

Die Preise

Wer sich Hoffnungen auf eine der begehrten Palmen machen kann, ist noch ein großes Geheimnis. Nur einer kann schon jetzt einen Ehrenplatz im Wohnzimmer frei räumen: Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci erhält den Ehrenpreis. Die Ehrenpalme soll an bedeutende Filmemacher vergeben werden, die in ihrer Karriere keine goldene Palme bekommen haben. Doch an Auszeichnungen hat es dem 70-jährigen Bertolucci in seiner Karriere wohl kaum gemangelt. Neben 9 Oscars, dem Golden Globe und dem goldenen Löwen ist die Ehrenpalme in guter Gesellschaft. Grund für die Auszeichnung sei laut Festivalleitung der "politische und soziale Einsatz" des Italieners "von einer tiefgründigen Lyrik sowie einer genauen und zugleich eleganten Inszenierung getragen".

Die Jury

Die Entscheidung über die Gewinner fällt wie in jedem Jahr die Jury des Filmfestivals. Der Jury-Präsident ist in diesem Jahr kein geringerer als Hollywood-Legende, Regisseur und Produzent Robert De Niro. Der hat vor genau 35 Jahren selbt die Goldene Palme erhalten – für seine Leistung im Film „Taxi Driver“ von Martin Scorsese.

Auch einige der Jury-Kollegen kommen aus Hollywood:: Uma Thurman und Jude Law dürfen in diesem Jahr ebenfalls über die Gewinner der Palme entscheiden.

Die Gäste

Hollywood bleibt natürlich auch das Stichwort bei der Gästeliste. Nach einer leichten Promi-Flaute im letzten Jahr will Cannes 2011 wieder attraktiver für die großen Namen werden. Auf der Gästeliste stehen das „Fluch der Karibik“ - Piratenpaar Johnny Depp und Penelope Cruz. Die kann sich sicherlich Tipps für ihr drei Monate altes Baby von den Großfamilie-Alphatieren Brad Pitt und Angelina Jolie abholen. Ebenfalls auf dem roten Teppich werden natürlich Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla Bruni sein. Die Präsidentengattin spielt im Eröffnungsfilm „Midnight in Paris“ von Woody Allen sogar eine Nebenrolle.


Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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