„Bling“ macht es. Die Aufzugtür geht auf – hinaus tritt wie jede Woche ein anderer Gast. Hinter einer reichlich gedeckten Tafel stehen Christine Westermann und Götz Alsmann – die Gastgeber der Sendung „Zimmer frei!“. Die beiden herzen den Gast, dann rückt Alsmann den Stuhl zu Recht und es wird zunächst einmal gegessen und, ganz wichtig, geplaudert.

Ehrliche Gespräche prägen die Sendung

20 Jahre lang veranstalteten Christine Westermann und Götz Alsmann ihr berühmtes WG-Casting. In 700 Folgen und 30 Spezialsendungen behandelten die Beiden die Gäste stets mit höchstem Respekt. Dies führte auch dazu, dass die Gespräche immer eine gewisse Tiefe und einen Mehrwert für die Zuschauer hatten.
Charakteristisch für diese ehrlichen Gespräche war immer der Ort: Ein eigens gestaltetes WG-Zimmer, in das man über eine Wendeltreppe gelangte. Dort führte Westermann ein „4-Augen-Gespräch“ mit dem Gast.

In der letzten offziellen Sendung war Thomas Gottschalk zu Gast.

Skurrile Spiele und Bilderrätsel

Aber neben der nötigen Tiefe gab es auch immer jede Menge zu lachen.
In unterschiedlichsten, kreativen Spielformaten nahmen sich die Gastgeber gerne mal selbst aufs Korn und nicht selten hatten sie dabei Kostüme an, die Absurdität der Sendung auf die Spitze trieben. Eine feste Regel bei den Spielen gab es aber: Anfangen durfte immer Christine Westermann.
Zum festen Spiel-Element dabei wurde das „Zimmer frei!-Bilderrätsel“. Hier wurden Begriffe meist mit ganz viel Herzblut und vollem Körpereinsatz dargestellt. Der Gast musste raten. 

Na so schwierig war das wirklich nicht, Ross! 

Das Ende einer Ära

Doch trotz der Komik fehlte es nie am nötigen Ernst und so erhielt die Sendung im WDR Kultstatus. Der verplante, verrückte Götz Alsmann sprach einfach das aus, was er gerade dachte und die etwas schüchtern wirkende Christine Westermann sorgte für die nötige Portion „Mama“ in der der Zimmer Frei!-WG. Mit „Zimmer-Frei“ verlässt nun eine der letzten ehrlichen Unterhaltungssendungen die TV-Landschaft. 
Dort wird jetzt ein Zimmer frei, das so schnell keinen gebührenden Nachmieter finden wird.