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Freiheit oder Kontrolle?

Daten sind das neue Öl

Autor(en): Katharina Sartisson am Donnerstag, 19. Januar 2017
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Quelle: Geyrhalter-Film

„Alles unter Kontrolle“ (Österreich 2015)

Das Handelsgut ist simpel: Daten. Tagtäglich geben wir willentlich und unwillentlich äußerst persönliche Daten von uns preis. Das Ganze heißt digitale Übernahme.

Ironisch ist, dass einem inzwischen bewusst sein sollte, dass jegliche Aktivität, der wir im Netz nachgehen, festgehalten wird, man vor dieser Einsicht aber am liebsten die Augen verschließt.

Wer nicht zustimmt, darf nicht mitspielen

Mein persönliches Konsumverhalten ist ein offener Katalog, zuletzt bebildert mit einer High-Waist-Denim-Jeans in meiner Kleidergröße, Gesichtsreinigungsmitteln, die wohl alles über meinen Hauttyp verraten und Büchern, die detailliert meinen Interessenshorizont skizzieren. All diese Informationen über mein individuelles Ich sind frei zugänglich. Einfach nur, weil mir im Grunde egal ist, was mit meinen Daten geschieht. Oder auch einfach nur, weil ich keine andere Wahl habe, als die AGBs, die die Übermittlung meiner Daten quasi offenlegen, zu akzeptieren. Adresse und Kontaktdaten gibt es als Bonus dazu. So lauten die Spielregeln in der digitalen Welt. Und wer nicht zustimmt, darf nicht mitspielen. Vorausgesetzt, dass man sie im Idealfall überhaupt gelesen hat. Die Bequemlichkeit siegt, wenn es darum geht, sich Gedanken darüber zu machen, welche Auswirkungen es wohl haben mag, wenn die eigenen Daten an habgierige Großkonzerne weiter getragen werden. Dabei ist eine Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema so wichtig. Wenn ich meine Daten übermittele, übergebe ich Kontrolle über mein Verhalten. Kontrolle verstärkt Sicherheit, doch kostet mich diese Sicherheit meine Anonymität und Freiheit? Mit dieser Frage wird kein neues Faß geöffnet, dennoch ist der Diskurs um den Datenschutz durchaus aktuell und essentiell,

12. FilmWeltWirtschaft „Optimierung“

Mit unter anderem genau dieser Frage beschäftigt sich die 12. Reihe der FilmWeltWirtschaft im Münchner Stadtmuseum. Vom 19. - 22. Januar wird das Thema „Optimierung“ genau beleuchtet. Den Zuschauer erwarten Kurzfilme, Dokumentationen und Podiumsdiskussionen mit Experten rund um das Thema Verbesserung des gesellschaftlichen Selbst. Die Reihe startet am 19. Januar mit dem Eröffnungsfilm „Digital Immigrants Democracy – Im Rausch der Daten“ von David Bernet. Eine Dokumentation, die sich gesellschaftskritisch mit dem Gesetzgebungsprozess der Datenschutzbestimmung beschäftigt. In der Reihe geht es aber nicht nur um die Optimierung der Internetpräsenz, sondern auch um eine kritische Befassung mit Berufswelt und Politik.
Weitere Informationen zur Veranstaltungen unter: http://www.muenchner-stadtmuseum.de/film/filmreihen/filmweltwirtschaft.html

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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