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M94.5 Filmkritik

Der Shit ist echt passiert ...

Autor(en): Jan Rothe , Kai Rothe am Mittwoch, 22. August 2018
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Hoch die Faust! So protestiert die Black Power Bewegung.

Spike Lee hat wieder zugeschlagen - und wie! Im biographischen Drama "BlacKkKlansman" infiltriert ein schwarzer Polizist den Ku-Klux-Klan. Ob das gut endet?

Wenn Spike Lee und Jordan Peele gemeinsam einen Film über Rassismus und Gewalt machen, dann kann das ja nur funktionieren. Der Gründer des New Black Cinema, Spike Lee, führt Regie - und Jordan Peele, der gerade erst einen Oscar für seinen Alltagsrassismus-Streifen Get Out bekommen hat, fungiert als Produzent. Heraus kommt ein erschreckend aktueller, Augen öffnender Film, der sowohl durch Humor, als auch die bittere Wahrheit überrascht.

Denn BlacKkKlansman erzählt die Geschichte von Ron Stallworth, der in den 1970er Jahren der erste dunkelhäutige Polizist in Colorado Springs wird. Von seinen anfänglichen Aufgaben gelangweilt, bittet er um einen Einsatz als Undercover-Ermittler. Diesen Job bekommt Ron Stallworth tatsächlich, als er eine Annonce des Ku-Klux-Klans in der Zeitung sieht und spontan dort anruft. Der Afro-Amerikaner gibt sich als Rassist und Neonazi aus und wird dadurch schnell zu einem Treffen eingeladen. Natürlich muss dort aber ein Weißer erscheinen und so übernimmt Stallworths Kollege Flip Zimmerman seine Rolle im KKK. Als sich mit dem Grand Wizard David Duke Besuch von ganz oben ankündigt, steuern die Klan-Mitglieder und die Befürworter der Black Power Bewegung gewalttätigen Anschlägen entgegen.

Aktuell, aktueller, Spike Lee

Das Thema Rassismus ist nicht nur in den USA hoch aktuell. BlacKkKlansman verbindet den Ku-Klux-Klan der 70er Jahre mit dem gegenwärtigen Zeitalter von Donald Trump und Polizeigewalt. Wake up! lautet die Devise. Dem Zuschauer werden tatsächlich die Augen geöffnet, aktuelle Aufnahmen von Anschlägen auf Demonstrationen der #BlackLivesMatter-Bewegung werden ebenso gezeigt wie rassistisch motivierte Reden von Donald Trump. So gelingt es Spike Lee, jedem Zuschauer die schockierende Absurdität des Rassismus des 20. und 21. Jahrhunderts vor Augen zu führen. 

Erst Kopfschütteln, dann Lachen

Absurd ist auch die Situation eines afroamerikanischen Mitglieds des Ku-Klux-Klans. Durch diverse überspitzte Darstellungen kombiniert mit lustigen und schönen Momenten gelingt es BlacKkKlansman, der Handlung einen komischen, sarkastischen Touch zu verleihen. Somit folgt auf das Kopfschütteln wegen der Ungläubigkeit, dass dieser Shit echt passiert ist, oftmals schnell ein herzhaftes Lachen. Und dann kommt auch noch ein toller, präsenter und passender Soundtrack, der die Handlung nicht nur untermalt, sondern auch nach vorne treibt.

BlacKkKlansman ist ein Film, der den Zuschauer auch im Nachhinein noch beschäftigen wird. Denn der dargestellte Rassismus ist täglich in den Nachrichten oder den Medien vorzufinden, wodurch die angesprochenen Themen aktueller sind denn je.

„BlacKkKlansman“ läuft ab dem 23. August 2018 in den deutschen Kinos.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
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Samstag, 27. Oktober 2018
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