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M94.5 Filmkritik

Die Taschendiebin

Quelle: © Koch Media

Die Taschendiebin

Koreanische Filme sind nicht sehr bekannt. Südkoreas berühmtester Regisseur Park Chan-Wook hat jetzt einen neuen Film aus seinem Land produziert.

Mit "Oldboy" aus dem Jahr 2003 feierte Park Chan-Wook seinen internationalen Durchbruch. Jetzt kommt "Die Taschendiebin" - nach dem Buch "Fingersmith" der britischen Autorin Sarah Waters. Der Film handelt von einer Liebesgeschichte zwischen einer reichen Erbin und ihrem Dienstmädchen im Südkorea der 1930er Jahre.

Der erste Teil

Der Film besteht aus drei Handlungssträngen, der erste Teil wird aus Sicht des Dienstmädchens Sookee erzählt. Sie ist eigentlich Taschendiebin und soll die junge Erbin Hideko dazu bringen, einen Heiratsschwindler als Mann zu nehmen. Als Ausgleich bekommt Sookee den kompletten Schmuck und einen Anteil des Vermögens. Hideko soll anschließend in eine Irrenanstalt gesteckt werden und der Heiratsschwindler und Sookee können fliehen. So der Plan.
Sookee verfällt allerdings Hidekos Schönheit und die beiden Mädchen verlieben sich ineinander. Das Dienstmädchen hält sich trotz der Gefühle an den Plan - und landet am Ende selbst in der Irrenanstalt - unter Hidekos Namen!

Der zweite Teil

Dieser wird aus Hidekos Sicht geschildert. Man bekommt Einblicke in ihre strenge Erziehung und sieht, wie sie Abend um Abend ihrem bösen Onkel, der letzte Verwandte, und seinen Freunden seltene japanische Pornographie vorlesen muss. Um von ihrem Onkel frei zu kommen, hecken sie und der Heiratsschwindler einen Plan aus: das neue Dienstmädchen soll unter Hidekos Namen in die Irrenanstalt, dann kann Hideko machen, was sie will, und der Heiratsschwindler bekommt die Hälfte des Vermögens, der Onkel aber geht leer aus.
Als sich die Mädchen verlieben, erzählen sie sich von den Plänen und überlegen sich einen neuen Plan: wie sie beide frei sein können, ohne Onkel, ohne den Heiratsschwindler.

Der dritte Teil

Der wird hier natürlich noch nicht verraten.

Fazit

"Die Taschendiebin" ist ein recht langer Film (2 Stunden 47 Minuten) und zieht sich an der ein oder anderen Stelle, die man kürzen könnte. Regisseur Park Chan-Wook nimmt sich zwar Zeit für Details, Landschaft und schöne Bilder. Allerdings ist der Film schon recht früh vorhersehbar. Die Blicke der Mädchen sprechen Bände. Der Film lebt von den beiden großartigen Hauptdarstellerinnen (Kim Tae-Ri und Kim Min-Hee), die sehr echt das lesbische Paar spielen, kommt aber nicht so richtig in Fahrt. Und wer sich unter dem Namen eher was in Richtung Heist-Movie vorgestellt hat, wird hier eher enttäuscht und sollte auf Klassiker wie "Ocean's Eleven" oder "Inception" zurückgreifen.

"Die Taschendiebin" läuft ab 5. Januar im Kino.

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