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M94.5 Filmkritik

Dinos allein zu Haus

Quelle: Universal

Der T-Rex ist zurück

"Jurassic World: Das gefallene Königreich" ist, ganz der "Jurassic"-Serie entsprechend, zwar kein besonders guter Film, aber einer, der Spaß macht.

Ein einzelner Mensch auf einer Insel, mitten in der Nacht, der Regen fällt in Strömen. Als der Zuschauer zwischen den Bäumen die Silhouette des T-Rex von Blitzen erhellt entdeckt, weiß er genau, welches Schicksal den Armen erwartet. Und der bleibt nicht das einzige Opfer der Dinos in "Jurassic World: Das gefallene Königreich": Logik und Intelligenz werden auch schnell den Dinos zum Fraß geworfen. Zurück bleibt aber Jurassic World, wie wir es kennen: spannend und unterhaltsam, mit tollen visuellen Effekten.

Drei Jahre sind vergangen seit der Zerstörung des Freizeitparks auf Isla Nublar in Jurassic World. Die Dinosaurier leben seitdem relativ ungestört auf der Insel, abgeschottet von den Menschen. Allerdings steht der Vulkan auf der Insel kurz vor dem Ausbruch und die Dinosaurier damit kurz vor dem abermaligen Aussterben. Das verhindern möchte Claire, Leiterin des Parks aus dem letzen Teil. Sie packt dafür sogar ihre High Heels weg. Für ihre Rettungsmission sucht sie sich Unterstützung von Chris Pratts Owen (die beiden sind wieder getrennt) und dem alternden Millionär Lockwood. Zusammen möchten sie die Insel evakuieren und die Dinos retten.

Bessere, schnellere und gefährlichere Dinos

Unwissend helfen sie dabei jedoch einer finsteren Organisation, die die Dinos als Waffen einsetzen möchte. Dazu haben sie einen neuen Saurier geschaffen, der sowieso viel schlauer und toller und schlimmer als der vom letzten Teil ist und diesmal wirklich kontrolliert werden kann. Das läuft natürlich nicht so nach Plan, weil niemand aus Jurassic World verstanden hat, dass es nie eine gute Idee ist, neue Dinosaurier zu erschaffen. Die Actionszenen sind jedoch spannend und diesmal werden unsere Helden nicht nur von wilden Dinosauriern und bösen Menschen mit Waffen gejagt - es gibt auch noch Lava. Wenn dann Feuer, Explosionen und Massenpanik aufeinander treffen, bleibt aus kompletter Überwältigung der Sinne gar keine Zeit, sich über die schwache Handlung und die unoriginellen Wendungen Gedanken zu machen. Allerdings wiederholen sich die knappen und dramatischen Fluchtszenen zu oft, so dass sie gegen Ende hin Spannung verlieren.

Poltergeist trifft Dinosaurier

In der zweiten Hälfte wandelt der Film sich schlagartig von einem Inselabenteuer zu einem Geisterhaus- bzw. Gothic-Horror-Film. Nur eben ohne Geister, dafür mit einem Gen-mutierten Raptor, der sich in einer verwinkelten Villa versteckt. Hier kann Regisseur J.A. Bayona zeigen, was er kann, und inzeniert gekonnt Verfolgungsjagden durch Ausstellungsräume, auf Wendeltreppen und über Dächer.

Darf der Mensch Gott spielen?

Ein großes Thema des Films ist die Frage, ob man die Dinosaurier aussterben lassen sollte oder nicht. Jeff Goldblums Charakter Ian Malcolm (bekannt aus "Jurassic Park", Teile 1 und 2) darf hier in kurzen Auftritten dafür argumentieren, dass man nicht weiter in die Natur eingreifen sollte. Aber seine Warnungen vor der Gen-Technologie bleiben ungehört und der Konflikt um den Tierschutz auf der einen und den menschlichen Eingriff in die Natur auf der anderen Seite bleibt leider nebensächlich.

Ein typsicher Jurassic Film

"Jurassic World: Das gefallene Königreich" wartet weder mit orgineller Handlung, noch mit tiefgründigen oder etwa intelligenten Charakteren auf, aber das erwartet der Zuschauer auch nicht von der Filmreihe. Wir bekommen eben genau das, was einen "Jurassic"-Film ausmacht: Spaß, Spannung und jede Menge Action.

"Jurassic World: Das gefallene Königreich" ist ab dem 7. Juni 2018 in den deutschen Kinos zu sehen.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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