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Filmfest: Under The Skin

Quelle: © 2000-2014 Internationale Münchner Filmwochen GmbH

Quelle: © 2000-2014 Internationale Münchner Filmwochen GmbH

Ein surrealer Thriller mit einer nackten Scarlett Johansson.

eine nackte Scarlett Johansson und kein Kinostart in Deutschland

 

Scarlett Johansson ist in „Under the Skin“ oft nackt. Das finden viele Männer gut und auch ein paar Frauen, denn Scarlett beweist, eine nackte Frau kann sexy sein, auch wenn sie was auf den Hüften hat. Das der deutsche Filmverleih sich entschieden hat, den Film nicht in die Kinos zu bringen, verstehe wer will. Die nackte Johannson allein, hätte wahrscheinlich schon gereicht für einen Kassenschlager. Aber genug vom Drumherum, viel wichtiger ist nämlich der Film selbst, der hat es nämlich in sich. 

 
Alientrash oder Arthouse?
 
Heiße Frau als männerfressendes Alien, ein Rezept, das seit „Species“ aus dem Jahre 1995 tausendfach kopiert wurde. Eigentlich ein Sci-Fi Subgenre, das bisher nur pubertierende Jungs und Alientrash-Fans wirklich überzeugen konnte. Dass „Under the Skin“ aber kein B-Movie ist, machen schon die ersten Sekunde klar. 
 
Sphärisch treibende Elektromusik, abstrakte Bilder, viel Schwarz. Man erkennt, was man zu erkennen glaubt, und am Ende der Sequenz ist Scarlett Johannson geboren. Der Film bleibt so mysteriös, wie er beginnt. Nichts wird erklärt. Wie sollte es auch, in „Under The Skin“ wird nämlich kaum gesprochen, und das ist gut so. Der Regisseur Jonathan Glazer wurde mit Musikvideos berühmt und weiß, wo seine Stärken liegen: in dichter Bildsprache, Rhythmus und perfekter musikalischer Untermalung.
 
David Lynch trifft auf die schottische Arbeiterklasse
 
In seinen bizarren Aliensequenzen erinnert das fast schon an David Lynch. Es entsteht ein Horror abseits von Splatter und Schreckmomenten. Das Außerirdische ist unheimlich und angsteinflößend, weil es sich bis zuletzt jeder Erklärung verweigert. 
Dem Gegenüber steht die Tristesse Schottlands, die Straßen Glasgows, hässliche Vororte, aber auch Schottlands Natur, seine Küsten und seine Wälder. Wie im Vorbeigehen gelingt Jonathan Glazer ein Porträt der schottischen Arbeiterklasse; Männer, die vom Leben gezeichnet sind, eher auf dem Weg zum Supermarkt als zum Frisör.
 
Alientrash und Arthouse zugleich

So minimalistisch die Story dabei auch sein mag, sie weiß zu fesseln. Geschickt legt Jonathan Glazer falsche Fährten, Erzählsprünge enden im Nichts, neue entstehen, alles bleibt unberechenbar. Jonathan Glazer kennt sein Genre ganz genau und weiß mit der Erwartungshaltung seiner Zuschauer zu spielen. Das Ergebnis stellt sich gekonnt zwischen alle Stühle. Arthouse oder Alientrash, „Under the Skin“ ist weder noch, oder beides gleichzeitig. Was am Ende bleibt, ist dafür umso interessanter.
 
Scarlett Johansson enttäuscht
 
Ein Wermutstropfen bleibt allerdings, und da wären wir doch wieder bei ihr, der nackten Scarlett Johansson. Sie überzeugt leider weder als männerfressender Alienvamp, noch als verstörtes und verschrecktes Mädchen. „Under the Skin“ gibt seiner Hauptdarstellern viel Zeit und Raum, ihr Können unter Beweis zu stellen. Leider bleibt sie dabei blass und gesichtslos, im schlimmsten Fall wirkt sie dabei sogar ungeschickt. Schade.

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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