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Geniale Dilletanten

Autor(en): Nisa Tapprogge am Donnerstag, 25. Juni 2015
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Quelle: (c) M94.5/Haus der Kunst

Die tödliche Doris - Wolfgang Müller (Mitte) als Friedenstaube.

Mitten in München findet eine einzigartige Ausstellung zur Subkultur der 80er Jahre statt.

„Geniale Dilletanten“ steht für eine kurze Epoche in Deutschland in den 1980er Jahren, die den ungezügelten Aufbruch der künstlerischen Szene beschreibt. In der Ausstellung wird eine große Bandbreite der Subkultur gezeigt, die durch Filme, Kunst, Design, Mode und der Auslebung sieben verschiedener Bands veranschaulicht wird.

Wie alles anfing...

In der Zeit zwischen 1979 und 1984 in Deutschland fingen die Leute an, eine neue Art zu entwickelten, sich gegen die gesellschaftlichen Normen zu stellen. Unter anderem viele Musiker, die mit ihren Auftritten schockierten und provozierten. Es ging darum, vollkommen das Konzept zu brechen und einen Gegensatz zu den Normen zu schaffen.

Zu unkonventionelle Dinge, wie zum Beispiel das Bild einer Standardrockband  wurden abgelehnt und neu interpretiert! Geschafft wurde das zum Beispiel mit verrückten Kostümen während der Auftritte.

Beispielsweise trug die Band namens „ Der Plan“ weiße lange Unterhosen bei ihren Auftritten, um besonders unsexy zu wirken. Das Standartbild der Lederjacke wurde deshalb abgewandelt in besonders unvorteilhaften Outfits. Ebenso die E-Gitarre, die gegen Schaumstoffgitarren ausgetauscht wurde. Am Besten sollten die Songtexte auf Deutsch sein und nicht auf Englisch, da man das Publikum so direkter ansprach.

Wie schauts in der heutigen Zeit mit einer Subkultur aus?

Der ehemalige Hauptmitwirkende der Subkulturszene Wolfgang Müller im Interview:

M94.5: Sie haben früher in der zeit des ungezügelten Aufstands gegen die gesellschaftlichen Normen viel mitgewirkt. Warum haben Sie sich dagegen gestellt?
Ich fand Feminismus wichtig, ich fand Schwulenbewegung wichtig, ich fand Initiativen gegen Rassismus wichtig, für die Friedensbewegung.Das sind alles wichtige Forderungen, denn es entwickeln sich immer wieder neue unangenehme Sachen in dieser Richtung der Gesellschaft. Die Ästhetiken, mit denen die Leute aufgetreten sind, mit denen konnte ich mich nicht identifizieren. Das hat mir einfach nicht gefallen.

M94.5: Was ist ihrer Meinung nach eine Subkultur?
Wenn man sich mit der Realität beschäftigt, wird man zur Subkultur.

M94.5: Was macht die Kunst der Subkultur bis heute so zeitlos?
Ja, ich glaube Kunst, die irgendwas zu sagen hat, hat immer eine gewisse Zeitlosigkeit und eine Unauflöslichkeit. Also alle Sachen, die sich in einem ambivalenten Bereich befinden, daraus besteht eine Kunst die längerfristige Bedeutung hat.

M94.5: Besteht Ihrer Meinung nach heute zu Tage noch so etwas wie eine Subkultur?
Auf jeden Fall! Also die Ästhetiken der Subkultur der 80er Jahre ist heute längst in den Mainstream gekommen. Subkultur ist aber jetzt eher eine inhaltliche Sache wie z.B. Gehörlose. Sie sind eine Subkultur in dem Moment, in dem sie kein Gehör finden. Das heißt die Ausschüsse finden ständig statt auf verschiedensten Ebenen.

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