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Schweinskopf al dente

"Hammer im Bett"

Quelle: 2016 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller

Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) und sein Hund Ludwig

Die Hauptdarsteller der neuen Rita-Falk-Verfilmung Schweinskopf al dente Sebastian Bezzel, Simon Schwarz und Sigi Zimmerschied im Interview.

 

 

Franz Eberhofer betreibt keinen dramatischen Aufwand, was Beziehungspflege angeht. Trotzdem ist die Eberhofer-Figur das Zentrum im sozialen Umfeld. Woher kommt das?
Sebastian Bezzel: Weil er eine verdammt coole Sau ist. Ich glaube, der war früher wirklich der Coolste von dieser ganzen Bande. Was aber auch nicht schwer ist, beim Flötzinger und beim Simmerl. Und ich glaube, er ist trotzdem eine verlässliche Größe, auch in seinem Grant und in seinen Abweisungen. Er hat auch eine sehr charmante Seite, eine liebenswerte Seite. Und er ist Hammer im Bett.

Das sieht man jetzt im Film nicht so deutlich...
(lacht) Ja, aber wie das manchmal so ist: Man verliebt sich nicht immer in die charmantesten Menschen.

Simon, es ist nicht das erste Mal, dass du so eine Robin-Rolle spielst zu einem Batman. Du hattest das Vergnügen auch schon mit Josef Hader. Findest du das problematisch für dich als Schauspieler, dass du der Hilfs-Sheriff bist?
Simon Schwarz: Nein, überhaupt nicht. Philipp Lahm findet's, glaub ich, auch nicht problematisch, dass er Außenverteidiger ist und nicht Stürmer, oder?

Er schießt aber manchmal mehr Tore als Mario Gomez.
Sebastian Bezzel: Nein. Das stimmt nicht. Da muss ich den Gomez ein bisschen in Schutz nehmen!
Simon Schwarz: Nein, du hast eine Position und auf der spielst du. Und das ist immer eine gute Position, weil jede Position sehr wichtig ist. Vielleicht mach ich's auch deswegen, weil ich damit kein Problem habe. Vielleicht gibt's welche, die Probleme damit haben und deswegen machen's die anderen nicht.

 

 

 

 

Herr Zimmerschied, als intimer Kenner der niederbayerischen Seele: Hat Ihre Figur, der Moratschek, etwas besonders Niederbayerisches?
Sigi Zimmerschied: Der Moratschek hat etwas sehr Konfliktscheues. Das ist schon eine große niederbayerische Eigenschaft. Gleichzeitig ist es aber auch ein niederbayerisches Phänomen, weil die Oberfläche so langsam, so träge, so betulich ausschaut, dass sich dahinter die Abgründe auftun. Also wenn einer ständig rumflucht und rumrennt und cholerisch verkündet, dass er gleich alle umbringt, dann ist das, wenn der einen umbringt, gar nicht mehr so spannend. Wenn aber so ein Niederbayer, der dreißig Jahre nichts sagt, plötzlich eine Axt nimmt und damit jemandem den Schädel einschlägt, ist darin sehr viel Komik.

Existieren Unterschiede zwischen Nieder- und Oberbayern?
Sigi Zimmerschied: Ja, die gibt's schon. Ich merke das, wenn ich mit meinen Theater- oder Kabarettstücken unterwegs bin. Der Oberbayer ist eigentlich der Privilegiertere, der immer in den Fremdenverkehrsprospekten vorkommt, der in den Vorabendserien vorkommt. Und das erzeugt in Oberbayern schon so ein feudalistisches Gefühl, während die Niederbayern immer einen kleinen Minderwertigkeitskomplex mit sich herumziehen.

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