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Zwei "grauenhafte" Filmstarts

Jahrmarkt der Schauerlichkeiten

Autor(en): Andreas Köck am Mittwoch, 23. März 2011
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Die Temperaturen steigen, die Blümchen beginnen zu sprießen, bald wird es Zeit für das erste Frühlingsfest. Doch dieses Mal ist die Geisterbahn echt und das Kreischen hat kein Ende. Am Donnerstag starten „The Roommate“ und „Das Grauen kommt um Mitternacht - Acht Begegnungen der unheimlichen Art“. Egal, ob kranke Psyche oder übernatürliche Erscheinung, das Schauerliche präsentiert sich festlich in allen seinen Facetten.

Die Temperaturen steigen, die Blümchen beginnen zu sprießen, bald wird es Zeit für das erste Frühlingsfest. Doch dieses Mal ist die Geisterbahn echt und das Kreischen hat kein Ende. Am Donnerstag starten „The Roommate“ und „Das Grauen kommt um Mitternacht - Acht Begegnungen der unheimlichen Art“. Egal, ob kranke Psyche oder übernatürliche Erscheinung, das Schauerliche präsentiert sich festlich in allen seinen Facetten.

Obsessiv-psychotische Mitbewohnerinnen, ein dämonisches Haus, halb-tote Horden und die Frage „Do You Have The Shine (/Schein)?“. Was nach Studenten- und Wohnheimleben klingt, sind in Wahrheit Themen der neuen Horrorfilmstarts.


Das Spiegelkabinett der studentischen Psyche

Ein spannendes Leben am College und viele neue Freunde erwarten die Hauptfigur Sara im Thriller „The Roommate“. Es stellt sich aber schon bald heraus, dass mit ihrer Mitbewohnerin Rebecca etwas nicht stimmt. Denn diese will ihre neue Freundin nur für sich allein und geht dafür sogar über Leichen. Bei den Kritikern hat der Film ähnlich wenig Begeisterung wie ein Kinderkarussell ausgelöst: die Idee war schon mal da und hat sich hier in den letzten Jahrzehnten kein bisschen verbessert. Die Besetzung besteht aus einer Reihe aufstrebender Jungstars, deren Höhepunkt auf dem Riesenrad ihrer Karriere hoffentlich nicht „The Roommate“ war. Einzig der Auftritt von Leighton Meester als verrückte Stalkerin Rebecca hatte einige Lichtblicke.


Die cineastische Achterbahn des Grauens

Weniger obsessiv ist die Liebe des 13-jährigen Jimbo zu Sarah, gespielt von Mia Wasikowska („Alice im Wunderland“, 2010). Im Kurzfilm „I love Sarah Jane“ steht ihm dabei nicht nur seine Schüchternheit im Weg, sondern auch Zombies. Im Untoten-Genre wurde schon vieles probiert, aber die Welt von Kindern zu zeigen, ist erfrischend anders. Schnitt und Kameraführung können sich ebenfalls sehen lassen.

Dieses Schmankerl ist Teil der internationalen Sammlung „Das Grauen kommt um Mitternacht - Acht Begegnungen der unheimlichen Art“, die als geballte Ladung am Donnerstag in die Kinos kommt. Die acht Kurz-Thriller und -Horrorfilme sind zwischen zwei und vierzehn Minuten lang und bieten zusammen eine 80-minütige Fahrt durch eine Geisterbahn für Cineasten. Die preisgekrönten Werke sind zum Teil schon mehrere Jahre alt, aber das ändert nichts an ihrer Wirkung. Die räumliche Spannweite des schauerlichen Jahrmarkts scheint ebenfalls enorm: Die Filme führen uns an typische Horrorschauplätze wie einen dunklen Wald, tiefsten Winter und ein unheimliches Haus, aber auch an den Strand und mitten in Stanley Kubrick's „The Shining“.


Das transmediale Todes-Dreirad

Wer kennt sie nicht, die unheimlichen Zwillinge aus dem Film „The Shining“? Sie begegnen dem kleinen Danny, wenn er auf seinem Dreirad durch das verlassene Hotel kurvt. Die Szene hat Kult-Status und wurde unzählige Male zitiert und parodiert, doch in „Do You Have The Shine?“ schafft sie den medienübergreifenden Looping zum Videospiel und wieder zurück. Johan Thurfjell und Andreas Gaunitz haben das gleichnamige Spiel kreiert, indem man in die Rolle von Danny schlüpft. Auf dem Weg durch die düsteren Gänge, weiß man nie hinter welcher Ecke die todbringenden Mädchen lauern. Aber man kann im Spiel die Augen schließen und so dem Bösen entgehen. Das interaktive Element geht zwar beim Rückführen in einen Kurzfilm verloren, aber die Atmosphäre der Angst leidet darunter kein bisschen. Auf der Internetseite von Thurfjell (Link unten) findet man Infos zum Nachlesen und den Film zum Nach-fürchten. Über-enthusiastische Grusel-Fans finden auch einige der anderen Teile von „Das Grauen kommt um Mitternacht“ online, aber wir wissen alle, was mit den Neugierigen im Horrorfilm passiert. Außerdem macht es im dunklen Kinosaal und auf der großen Leinwand  viel mehr Spaß, nein, Angst. Denn wer will schon das normale Kettenkarussell, wenn es auch das andere in 50 Metern Höhe gibt? Angsthasen?

www.johanthurfjell.com/shine.htm →

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