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M94.5 Filmkritik

Jumanji - Willkommen im Dschungel

Autor(en): Raphael Altinger am Mittwoch, 20. Dezember 2017
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Quelle: 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Sichtlich verwirrt im Dschungel: Karen Gillan, Dwayne Johnson und Kevin Hart

Im Dschungel geht’s rund – und das so richtig: Bei der Fortsetzung des Klassikers kommt jeder auf seine Kosten.

„Was? Eine Fortsetzung soll gut sein? Und dann noch vollgepackt mit Klischees? Da weiß doch jeder wieder, wie das wird.“ Das könnte wohl eine Reaktion darauf sein, wenn man sagt, man schaut sich „Jumanji – Willkommen im Dschungel“ an. Was einen dann aber erwartet, erstaunt nicht nur erfahrene Kinokritiker, sondern auch unbedarfte Kinogänger wie mich: Selten hatte ich so viel Spaß in einem Film. Jake Kasdan hat einen Film abgeliefert, der überrascht, unterhält und geschickt mit Vorurteilen und Klischees spielt, ohne platt zu werden.

Altes Konzept neu verpackt

Der Film-Klassiker „Jumanji“ mit Robin Williams aus dem Jahr 1995 begleitete viele von uns durch die Kindheit, die Faszination, dass ein Spiel plötzlich real und todernst wird, machte den besonderen Reiz aus. Hinzukommt der Zusammenstoß zweier komplett fremder Welten: der Kleinstadt und des Dschungels. Und „Jumanji – Willkommen im Dschungel“ setzt ein paar Jahre danach ein. Ohne groß zu erklären, was vor sich geht, verwandelt sich das „öde Brettspiel“ in ein Konsolenspiel und zieht vier Teenager ins Spiel hinein, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ein Nerd, ein schüchternes Mauerblümchen, ein Football-Spieler und eine Instagram-Influencerin. Im Spiel werden sie nun in Körper gesteckt, die so gar nicht zu ihnen passen, so wird der Nerd zum muskulösen „Dr. Smolder Bravestone“ (Dwayne Johnson) und die Influencerin zu dem kleinen, dicken „Professor Shelly Oberon“ (Jack Black). Das Mauerblümchen schlüpft in den Körper der attraktiven „Ruby Roundhouse“ (Karen Gillan), während sich der Footballer mit dem schmächtigen Äußeren von „Moose Finbar“ (Kevin Hart) zufrieden geben muss. Mit diesen Körpern und drei Leben ausgestattet müssen die Abenteurer jetzt den Dschungel von einem unheilvollen Fluch befreien. Und das ist eigentlich auch schon die Geschichte.

Eine schauspielerische Glanzleistung

Was der Story an Tiefgang fehlt, wird durch die Schauspieler mehr als nur ausgeglichen. Denn überzeugender geht es kaum, wenn ein verwirrter Dwayne „The Rock“ Johnson sich voll Panik an die Glatze fasst, fast in Tränen ausbricht und seine Haare sucht, während Jack Black in klassischer Influencerinnen-Manier verzweifelt sein/ihr Handy sucht. Und natürlich geht es viel um Klischees. Aber es wird niemals platt, sondern eher tiefgründig. Die Teenager lernen sich in den fremden Körpern zum ersten Mal wirklich selbst kennen, erkennen neue Tugenden und streifen alte Muster ab. Aber auch ohne je die moralische Keule hervorzuholen. Die Story mag zwar vorhersehbar sein, langweilig ist sie jedoch nicht. Neben der schauspierischen Leistung fügt nämlich die gesamte Aufmachung dem ganzen den Charme hinzu. Wundervolle Dschungelaufnahmen, ein hervorragender Soundtrack und sehr gelungene Animationen machen den Film zu einem besonderen Erlebnis, das am Ende eins macht: unglaublich viel Spaß.

„Jumanji – Willkommen im Dschungel“ kommt am 21. Dezember 2017 in die deutschen Kinos.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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