M94.5 Filmkritik
Leider nicht so "Perfect"
Die Pitch Perfect-Trilogie findet endlich ein Ende: Ein eher unwürdiger Abschluss für die A-Capella Weltmeisterinnen.
Die A-Capella Gruppe Barden Bellas ist eigentlich schon Vergangenheit, denn nach ihren College- Abschlüssen sollte jedes der Mitglieder in der Arbeitswelt angekommen sein, und somit keine Zeit mehr für alberne Singereien haben. Doch zufällig läuft es bei allen Mädchen derzeit nicht so rosig. Deshalb wollen Becka (Anna Kendricks), Fat Amy (Rebel Wilson) und Co. die alten Zeiten noch ein letztes Mal aufleben lassen und nehmen bei einem internationalen Wettbewerb in Europa teil. Begleitet werden die Barden Bellas von dem Kommenatorenpaar, was eine der wenigen Gemeinsamkeiten des dritten Teils mit den vorangegangenen Teilen ist. Auf der Tournee treffen sie allerdings erstmals auf Konkurrenten, die nicht A-Capella singen, und nur die beste Band darf das Abschlusskonzert mit DJ Khaled eröffnen. Klingt unlogisch? Ist es auch!
"Perfect" sind nur die Schauspieler!
Die eingeschworene Truppe der Barden Bellas besteht immer noch aus derselben Besetzung an Schauspielern. Anna Kendricks alias Becka ist nach wie vor die gute Seele der Truppe und hält sie zusammen. Sie beweist ihr musikalisches Talent zufällig vor DJ Khaled, und möchte der Gruppe zuliebe sogar auf einen Musikvertrag mit ihm verzichten.
Rebel Wilson, in der Rolle der Fat Amy, verzaubert im Gegensatz zum Rest der Bellas das Publikum weniger mit ihrer Stimme, als vielmehr mit ihren Witzen – auch wenn diese oftmals ein wenig zu obszön wirken. Sie bringt mit ihrem trockenen Humor einen Lacher nach dem anderen. Rebel Wilson ist in der für sie perfekten Rolle das Highlight des Films und hätte auf keinen Fall fehlen dürfen. Denn ohne Fat Amy sind die Bellas humor-technisch leider einfach nichts.
Fragwürdig ist allerdings die Rolle von DJ Khaled, der sich den ganzen Film durch selbst parodiert. Das bringt zwar hin und wieder witzige Szenen im Film, aber treibt die eigentliche Handlung kaum voran. Er sollte also lieber weiter Musik produzieren, als sich in Filme zu schleichen.
Lieber keine Reunion der Bellas?
Man merkt deutlich, dass die Drehbuchautoren zu einem Abschluss der Filmreihe kommen wollten, denn die Story des Filmes wirkt leider mehr erzwungen als gut geschrieben. So bleibt auch keine Spannung mehr übrig, und man kann sich vor jeder Szene schon denken, was passieren wird.
In den ersten beiden Teilen stand vor allem die Musik im Vordergrund und daher ist es umso enttäuschender, dass diese im 3. Teil kaum Platz findet. Wenn man sich dann mal auf eine musikalische Szene freut, sind auch die Lieder nicht mehr das, was sie mal waren. Aus schönen Mash-Ups aus allen Jahrzenten wurden 08/15 Songs aus den Charts.
Pitch Perfect 2 wäre ein würdigerer Abschluss für die Truppe gewesen, da die Bellas dort Weltmeister im A-capella Singen geworden sind. Der dritte Teil ist dagegen nur unnötig und bringt keine weiteren Erkenntnisse, die dem Zuschauer noch fehlen würden. Man kann also weiter ruhig schlafen, ohne den Film gesehen zu haben.
"Pitch Perfect 3" läuft ab dem 21. Dezember 2017 im Kino.