Ab 22. September im Kino: Tim Fehlbaums Spielfilmdebüt „HELL“
Lichtblick: Endzeit-Thriller aus Deutschland
Die Sonne scheint unaufhörlich, Lebensmittel und Wasser sind knapp: Regisseur Tim Fehlbaum entwickelt in seinem Debütfilm „HELL“ ein albtraumhaftes Szenario. In einer post-apokalyptische Welt reisen Hannah Herzsprung, Lars Eidinger, Stipe Erceg und Lisa Vicari einer grausamen Realität entgegen.
Die Sonne scheint unaufhörlich, Lebensmittel und Wasser sind knapp: Regisseur Tim Fehlbaum entwickelt in seinem Debütfilm „HELL“ ein albtraumhaftes Szenario. In einer post-apokalyptische Welt reisen Hannah Herzsprung, Lars Eidinger, Stipe Erceg und Lisa Vicari einer grausamen Realität entgegen.Im Jahr 2016 ist die Sonne zum Feind des Menschen geworden und hat bereits das meiste Leben auf der Erde vernichtet. Es ist heiß und dreckig - ein paar Minuten zu lang in der Sonne und man trägt schwerste Verbrennungen davon. Phillip (Lars Eidinger), Marie (Hannah Herzsprung) und ihre Schwester Leonie (Lisa Vicari) sind auf dem Weg in die Berge, in der Hoffnung dort etwas Wasser zu finden. Keine leichte Aufgabe, denn Benzin und Nahrungsmittel sind knapp. An einer Tankstelle treffen sie auf Tom (Stipe Erceg), der sich ihnen anschließt. Gemeinsam ziehen sie weiter, werden in einen Hinterhalt gelockt und erleben schließlich die grausame Realität, die eine post-apokalyptische Welt mit sich bringt.
„Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt“
Klimakatastrophe hin oder her, in „HELL“ geht es nie darum, warum oder wie die Welt langsam zu Grunde geht. Es geht um die menschlichen Abgründe, um eine Situation, in der Menschen bereit sind alles zu tun um zu überleben. Während der Katastrophenfilm Explosionen, Erdbeben oder spektakuläre Rettungsaktionen zeigt, beschäftigt sich das Endzeitdrama mit dem Zerfall der Zivilisation und der Menschlichkeit. Wie schon John Hillcoat in „The Road“ entwirft Tim Fehlbaum in „HELL“ eine Dystopie, die Drama, Thriller und Horror auf realistische Weise vereint. Das ist spannend, erschreckend und trotz Sonne unheimlich düster.
Ursprünglich wollte Tim Fehlbaum einen Zombiefilm machen. Dafür hatte er den Kurzfilm „Am Flaucher“ gedreht, als Visitenkarte für seinen zukünftigen Kinofilm. Damit konnte er Produzent Thomas Wöbke begeistern, der mit ihm und Co-Autor Oliver Kahl schließlich das Drehbuch zu „HELL“ entwarf. Als Hauptdarstellerin hatte Tim Fehlbaum schon lange Hannah Herzsprung im Kopf und erst gar nicht daran geglaubt, sie für die Rolle gewinnen zu können. Aber das Drehbuch gefiel ihr und so hat „HELL“ mit Hannah Herzsprung, Lars Eidinger, Stipe Erceg, Lisa Vicari und Angela Winkler ein großartiges Schauspielerensemble zu bieten. Interessant ist dabei vor allem die Rolle von Lars Eidinger, der einen ambivalenten, unsicheren Charakter spielt und damit nicht einfach den „Guten“ oder den „Bösen“ zugeordnet werden kann.
Albtraumhaftes Bayern: eine finstere Zukunftsvision
„HELL“ braucht keine aufwändigen Spezialeffekte, um die vernichtende Kraft der Sonne auf die Leinwand zu transportieren. Durch das Lichtkonzept von Kameramann Markus Förderer werden Hitze und Helligkeit beispielsweise durch Überbelichtung und den Einsatz von Staub authentisch in Szene gesetzt. Bayern verwandelt sich so in eine trostlose Landschaft, in eine perfekte Kulisse für den menschlichen Überlebenskampf. Tim Fehlbaum verzichtet auf detaillierte Gewaltexzesse und lässt den Horror damit mehr im Kopf des Zuschauers spielen. Es entsteht eine bedrückende Stimmung, eine grelle und dennoch sehr finstere Zukunftsvision. „HELL“ ist ein beeindruckendes Kinodebüt!