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„Bühne Frei“

Lyrik aus Gräfelfing

Autor(en): Adrian Sölch am Mittwoch, 8. April 2015
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Quelle: biliana de giglio

Der Lyriker und Übersetzer Daniel Bayerstorfer.

"Bühne Frei": Junge Münchner Autoren und Autorinnen stellen sich vor, diesmal der Dichter und Übersetzer Daniel Bayerstdorfer.

Daniel Bayerstorfer, geboren in Gräfelfing ist ein deutscher Lyriker und Übersetzer. Er studierte Germanistik und Philosophie in München, Hangzhou und Padua und war Redakteur bei dem Kultur Magazin Philtrat. Zusammen mit Tristan Marquardt und Tillmann Severin veranstaltet er die Lesereihe Meine drei lyrischen ichs im Einstein Kultur. Außerdem war er Organisator des Großen Tags der jungen Literatur im Januar 2015. So lässt sich also sagen, dass Daniel in unserem schönen München als Verfechter der Literatur an allen Fronten kämpft. Für uns hat Daniel Bayerstdorfer aus seinem Zyklus im moment: pluto vorgelesen.

Warum schreibst du?

Gib einem Menschen ein Stichwort und jeder wird dir dazu eine andere Geschichte erzählen oder zumindest eine Liste von Wörtern, Erfahrungen präsentieren, die er mit diesem Stichwort verbindet. Mich interessiert, mir selbst diese Stichwörter zu geben und sie verdichtet zu einem Text werden zu lassen. Dichten ist ein Spiel mit dem System Sprache. Und da der Mensch bekanntlich nur da Mensch ist, wo er spielt, erfinde ich mir innerhalb der Sprache immer neue Spielplätze, die ich gerne der Öffentlichkeit zugänglich machen will.

Was ist dein Lieblingsbuch? Und noch viel wichtiger: Warum ist es dein Lieblingsbuch?

Um ganz schnell aus dem Bauch heraus zu antworten: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Marcel Proust und darin insbesondere Im Schatten junger Mädchenblüte. Und Steffen Popps Gedichtband Dickicht mit Reden und Augen. Wenn ich dann kurz nachdenke, muss ich auf jeden Fall Hölderlins Hyperion, Nabokovs Pnin, Musils Mann ohne Eigenschaften, alles von Cortázar Arno Schmidt, Pynchon und Monika Rincks Honigprotokolle hinzufügen. Das sind jetzt natürlich sehr viele Lieblingsbücher. Warum all diese Bücher? Wenn ich das wüsste! 

Bester Satz der Welt?

Diesen Monat könnte das meine Antwort sein:

The ball I threw while playing in the park / Has not yet reached the ground (Dylan Thomas)

Nächsten Monat schau ma mal.

Woran schreibst du gerade? Wie sind die Pläne für die Zukunft?

Ich schreibe gerade an meinem ersten Gedichtband und sitze dabei seit einigen Wochen an einem Langgedicht, das ich hoffentlich bald mal abschließen kann. Sonst übersetzte ich gerade einen chinesischen Lyriker (Jiang Tao) ins Deutsche, sowie den Italiener Edoardo Sanguineti (sauspannend!!)

„Bühne Frei“ ist eine Rubrik von "Fettgedruckt", der Literatursendung von M94.5. "Fettgedruckt" läuft am 09. April von 19 Uhr bis 20 Uhr. Jeden 2. Donnerstag im Monat. 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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